Leipzig - Ohne Leitungen keine grüne Industrie: In Sachsen nimmt der Ausbau des Wasserstoffnetzes Fahrt auf. Politik und Wirtschaft setzen große Hoffnungen auf den Energieträger - vor allem für Stahl, Chemie und große Fabriken. 2026 gilt dabei als Schlüsseljahr.
"Mit Elektrifizierung allein lässt sich Klimaneutralität nicht erreichen", sagt Energieexperte Dominik Möst von der TU Dresden.
Für große Mengen sei der Transport per Pipeline entscheidend: "Bei großen Bedarfen ist eine Pipeline deutlich günstiger." Genau deshalb wird jetzt gebaut - meist durch die Umrüstung alter Erdgasleitungen.
Besonders weit ist der Raum Leipzig: Das BMW-Werk soll ab 2027 per Pipeline mit Wasserstoff versorgt werden - weltweit eine Premiere.
Insgesamt bekommt der Freistaat rund 120 Kilometer Wasserstoffleitungen, die Fertigstellung ist bis 2028 geplant.
Nicht alle Regionen sind begeistert. Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) mahnt: "Wenn der Bund über Versorgungssicherheit spricht, muss auch die Lausitz Teil der Lösung sein - nicht nur Bayern oder Baden-Württemberg."
Klar ist also: Der Ausbau des Wasserstoffnetzes in Sachsen soll kommen. Doch ohne staatliche Förderung wird es nicht gehen.