2200 Jahre alt: Hobby-Schatzsucher findet Prunkstück auf sächsischem Feld
Leipzig/Dresden - Ein Hobby-Schatzsucher entdeckte bereits im Juli mit seinem Metalldetektor ein besonderes Objekt auf einem Feld bei Gundorf in Leipzig. Mittlerweile steht fest, dass es sich um eine keltische Goldmünze handelt, die die bisher älteste in Sachsen gefundene Münze ist.
Die 2200 Jahre alte Münze wurde am Montag im Landesamt für Archäologie im Beisein der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch (60, CDU) in Dresden präsentiert. Sie ist circa zwei Gramm schwer und besteht nahezu aus reinem Gold.
Bei dem Fund handelt es sich laut Experten um einen sogenannten Viertelstater. Auf der Vorderseite ist laut dem Landesamt ein stilisierter Kopf, möglicherweise eines Hirsches, und auf der Rückseite ein geöffneter Halsring mit verdickten Enden, ein Stern mit abgerundeten Ecken und eine Kugel.
Da vergleichbare Funde vor allem in einem nordböhmischen Siedelgebiet der Kelten gefunden wurden, wird auch diese Münze zweifelsfrei als keltisch angesehen.
"Keltische Münzen sind in Sachsen eine Rarität. Obwohl Sachsen außerhalb des keltischen Siedelgebietes liegt, ist der wertvolle Neufund ein weiterer Beleg dafür, dass es regelmäßige Kontakte und Verbindungen gab", erklärte Landesarchäologin Regina Smolnik.
Laut dem Aberglauben fiel der Schatz vom Himmel
Das Objekt wird zwar als Münze bezeichnet, wurde aber laut der Archäologin nicht als Handelsobjekt angesehen. Vermutlich war sie für eine Person aus der Oberschicht ein Statussymbol oder Wertspeicher.
Dieser Münztyp wird auch "Regenbogenschlüsselchen" genannt. Laut einem Aberglauben heißt es, dass sich dort, wo der Regenbogen die Erde berührt, ein Schatz findet, der vom Himmel gefallen ist.
Staatsministerin Barbara Klepsch bedankte sich auch besonders bei dem ehrenamtlichen Schatzsucher, der durch seine Zertifizierung das Hobby legal betreiben darf.
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Willnow; Landesamt für Archäologie Sachsen
