28 Prozent über dem Bundesschnitt: Wie krank sind die Sachsen wirklich?
Dresden - Das ist krank: Beim Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) steht Sachsen ganz oben. Nur die Thüringer sind kränker.
                                                                                                            
    
            Bei der sächsischen Bevölkerung treten deutlich mehr gesundheitliche Probleme auf als in anderen Regionen Deutschlands. Nach der bifg-Auswertung von Daten aus dem Jahr 2023 liegt die "Krankheitslast" im Freistaat 28 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Besonders häufig sind Menschen im Vogtlandkreis krank. Am gesündesten sind die Dresdner und die Leipziger. Auf Platz drei folgt der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Menschen im Vogtlandkreis, aber auch die Erzgebirger besonders betroffen. Dort litten deutlich mehr Menschen an Herzinsuffizienz als im bundesweiten Durchschnitt - etwa 159 bis 178 Prozent mehr!
In Zahlen ausgedrückt waren 104 bis 112 von 1000 Menschen betroffen, in Leipzig und Dresden nur 45 bzw. 60 von 1000 Menschen.
Frauen leiden häufiger unter Schmerzen als Männer
                                                                                                            
    
            
                                                                                                            
    
            Unter chronischen Schmerzen hatten besonders viele Menschen in Chemnitz zu leiden. Dort bekamen 111 von 1000 Menschen diese Diagnose. In Dresden (63/1000) und Leipzig (66/1000) liegt die Zahl fast auf Bundesniveau (61/1000).
Innerhalb der Berufsbranchen waren vor allem Menschen, die im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten, von chronischen Schmerzen betroffen. 39 von 1000 Beschäftigten dieser Branche suchten deshalb ärztliche Hilfe.
"Im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten viele Frauen. Erkrankungen, die mit Schmerzen einhergehen, treten bei ihnen etwa doppelt so häufig auf wie bei Männern", sagt Barmer-Landesgeschäftsführerin Monika Welfens (61).
Als weiteren Grund für die Unterschiede nannte sie die ungleiche Altersverteilung zwischen Stadt und Land. Sachsen wird Prognosen zufolge 2030 die mit Abstand älteste Bevölkerung in Deutschland aufweisen.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/profstoki, Holm Helis

