Grimma - Das sieht ja schon fast aus wie eine Brücke: Während der Verkehr auf der A14 ruhig über die alte Autobahnbrücke fließt, sind nebenan die Arbeiten für den Stahlüberbau, auf dem die Fahrbahn der Behelfsbrücke ruhen soll, abgeschlossen. Jetzt werden die Fahrbahnplatten eingebaut. Ein Besuch auf der Baustelle.
Gerade lädt ein Laster die einzelnen Platten inklusive Stahlarmierung ab, die aus einem Betonwerk in Chemnitz stammen. Einige wenige sind schon eingebaut.
Bernd Urbank (61) lässt seinen Blick über die rund 361 Meter lange Stahlkonstruktion schweifen und zeigt auf die bereits eingebauten Platten. "Darauf kommt dann die Betonfahrbahn", sagt der Projektleiter der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).
Waren für den Vorschub der Stahlkonstruktion rund 30 Mitarbeiter vor Ort, sind jetzt 20 bis 25 Arbeiter - aus anderen Gewerken allerdings - auf der Baustelle beschäftigt.
Überall herrscht geschäftiges Treiben. Auch unter der Brücke. Dort sind die Fundamente für die neue Brücke bereits gegossen. Während dabei alles reibungslos verlief, traten beim Korrosionsschutz für den Stahlüberbau Probleme auf, erzählt Urbank.
Gab es dafür bisher exakte Vorschriften, wurden diese Bedingungen geändert.
Brückenbauer sind voll in der Zeit und im Budget - bis jetzt
Ziel der Maßnahme: Künftig soll der mehrphasige "Anstrich" nicht mehr 50, sondern 100 Jahre halten. Die Erfahrungen, die mit den neuen Werkstoffen auf der Muldebaustelle gemacht wurden, sollen nun in die bundesweit gültige Zusatzverordnung einfließen.
Im Baubüro, einem Container in der Nähe der Autobahnabfahrt Grimma, erläutert Urbank, wie es weitergeht. "Sobald die Fahrbahn hergestellt ist, wird der Verkehr im Sommer 2026 auf die dann fertiggestellte Behelfsbrücke verlegt."
Anschließend wird die jetzige Autobahnbrücke abgebrochen und an deren Stelle die neue gebaut. "Bis jetzt sieht es so aus, als würden wir uns in unserem Budget von 80 Millionen Euro bewegen können", sagt Urbank vorsichtig.
Auch der Zeitplan stimmt. Ende 2028 soll die neue Brücke dann befahrbar sein.