Dresden - "Endlich Sommerferien!" - für 526.400 Schüler in Sachsen. Doch für 13.700 Abiturienten, 21.600 Oberschul- und 2850 Fachoberschul-Absolventen sind das die letzten Ferien, bevor der Ernst des Lebens beginnt.
Einige von ihnen gehen mit Bauchschmerzen nach Hause. 353 von ihnen haben hingegen einen Grund zum Feiern: Sie haben ihr Abitur oder ihre Fachhochschulreife mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen.
Die klügsten Köpfe des Landes wurden am Donnerstag in der Dresdner Frauenkirche geehrt. Darunter mehr junge Frauen (232) als Männer. Mit 14 Schülern gab es übrigens die meisten Einsen in der Genieschmiede im Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Die meisten Überflieger hingegen in Leipzig (114).
Wie wird man eigentlich zum Einser-Schüler? Und was steht als Nächstes an? Für Greta Breitzke (18) ist klar: "Es braucht Durchhaltevermögen und viele Nerven. Das Wichtigste war aber die Motivation von meiner Familie und meinen Freunden. Und dass die Lehrer einen mitreißen."
Sie möchte nach der anstrengenden Zeit erst mal mit einer Freundin die Welt bereisen, bevor sie sich für einen Studiengang entscheidet.
Konkrete Pläne
Anders sieht es bei ihrer Freundin Saskia Graichen (18) aus: "Ab Herbst studiere ich Biomedizinische Technik in Chemnitz." Saskias geheime Zutat für ein Einser-Abi? "Ohne Ehrgeiz und starken Willen geht gar nichts."
Auch Louisa Gollub (18) weiß bereits, was sie machen möchte: "Ich studiere Biochemie und bleibe in Leipzig." Der Sport hat sie durchs Abitur gebracht: "Man braucht einen Ausgleich. Vor vier Jahren habe ich mit dem Schwimmen angefangen und das hat geholfen."
Emil Friedrich (18) hatte zunächst gar nicht den Anspruch, mit einer 1,0 die Schule zu verlassen: "Am Anfang lief es schon so gut, dass ich dachte: 'Jetzt kann ich auch nicht mehr schlapp machen'."
Bevor er im nächsten Jahr das Physikstudium beginnt, möchte er erst mal etwas runterkommen: "Couch, Arbeiten und Reisen."