Angst vor Dominoeffekt wegen Schließungen: "Desaster für den Chemie-Standort Mitteldeutschland"

Von Simon Kremer

Böhlen/Schkopau - Die IHK Halle-Dessau sieht in der Stilllegung von Anlagen des US-Konzerns Dow eine Gefahr für den mitteldeutschen Chemiestandort.

Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow will Teile seiner Anlagen in Sachsen-Anhalt und Sachsen schließen. Verbände fürchten einen Dominoeffekt in der Region.
Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow will Teile seiner Anlagen in Sachsen-Anhalt und Sachsen schließen. Verbände fürchten einen Dominoeffekt in der Region.  © Jan Woitas/dpa

"Die Entscheidung ist eine Hiobsbotschaft", sagte IHK-Präsident Sascha Gläßer. Die Mitteilung komme nicht überraschend, sei aber umso alarmierender.

"Deutschland verliert als Industriestandort zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit", sagte er.

Besonders die chemische Industrie leide unter stark gestiegenen Energiepreisen, hohen Standortkosten und langwierigen Genehmigungsverfahren.

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Es gelte jetzt, die verbleibende Zeit bis zur Stilllegung zu nutzen, damit kein Dominoeffekt entstehe, sagte Gläßer.

"Die verkündete Schließung ist ein industriepolitisches Desaster für den Chemie-Standort Mitteldeutschland, und zwar eins mit Ansage", sagte auch Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig.

Dow hatte am Montag mitgeteilt, einen Teil seiner Anlagen in Schkopau in Sachsen-Anhalt und im sächsischen Böhlen Ende 2027 zu schließen.

Davon sind nach Unternehmensangaben direkt rund 550 Beschäftigte betroffen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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