Weil der eigene Löschzug in der Gohrischheide war: Feuerwehr muss mit DDR-Oldtimer in den Einsatz

Doberschütz - Seit Tagen blickt das Land gebannt auf die Feuerschlacht in der Gohrischheide. Doch auch im Landkreis Nordsachsen kämpften Hunderte Feuerwehrleute gegen einen verheerenden Waldbrand, während ihr eigener Katastrophenschutz-Löschzug im Kreis Meißen aushalf. So mussten dann auch Feuerwehr-Oldtimer in den Einsatz.

Fast 50 Jahre alt und noch immer im Einsatz: Von diesem W50 aus versuchen Feuerwehrleute in Nordsachsen, den Waldbrand bei Bunitz zu löschen.
Fast 50 Jahre alt und noch immer im Einsatz: Von diesem W50 aus versuchen Feuerwehrleute in Nordsachsen, den Waldbrand bei Bunitz zu löschen.  © 7aktuell/Eric Pannier

Ausgelöst wurde der Brand Sonntagmittag bei Erntearbeiten. Nach Angaben der Polizei setzte Funkenschlag an einem Mähdrescher zunächst ein Feld bei Doberschütz-Bunitz in Brand. Die vom lebhaften Wind hochgepeitschten Flammen schlugen auf den benachbarten Wald über.

Rasend schnell breitete sich das Feuer dort aus - zuletzt standen insgesamt rund 20 Hektar Waldfläche in Flammen.

Für solche Fälle hat der Landkreis Nordsachsen eigentlich einen Katastrophenschutz-Löschzug "Waldbrand". "Doch der war seit Samstag in der Gohrischheide im Einsatz und kam erst letzte Nacht zurück", erzählte der stellvertretende Kreisbrandmeister Sebastian Klaus (44) TAG24 am Montag.

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So rückten mehr als ein Dutzend Wehren umliegender Orte mit ihrer Technik an. Und die war teilweise museumsreif. Die Kobershainer Löschkräfte rollten mit einem 60 Jahre alten Unimog an, ihre Langenreichenbacher Kameraden mit einem W50, Baujahr 1976.

Auch dieser Unimog 404 der Feuerwehr Kobershain aus dem Jahr 1965 ist bei der Brandbekämpfung nordöstlich von Leipzig im Einsatz.
Auch dieser Unimog 404 der Feuerwehr Kobershain aus dem Jahr 1965 ist bei der Brandbekämpfung nordöstlich von Leipzig im Einsatz.  © 7aktuell/Eric Pannier

DDR-Tankzug im Einsatz

"Insgesamt hatten wir 76 Fahrzeuge und über 250 Einsatzkräfte vor Ort", berichtete Klaus. Da die Wasserversorgung problematisch und nur über einen Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen aufrechtzuerhalten war, halfen auch Bauern der Region mit Traktoren und Wasserfässern aus.

"Die ständigen Windböen haben das Feuer immer wieder angefacht", nannte Klaus ein weiteres Problem. Letztlich dauerten die Löscharbeiten bis Montagabend an. Bis zum heutigen Dienstag noch sollen Brandwachen vor Ort bleiben.

Titelfoto: 7aktuell/Eric Pannier

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