Dresden - Die Jugendarbeitslosigkeit in Sachsen hat sich seit 2019 fast verdoppelt. Waren damals im Freistaat noch rund 9500 Jugendliche ohne Arbeit, stieg die Zahl bis Juli dieses Jahres auf fast 17.000 an.
Das ergab eine Kleine Anfrage von Christin Melcher (42, Grüne), die auf Zahlen der Regionalstelle Chemnitz der Bundesarbeitsagentur basiert.
"Immer mehr Jugendliche bleiben im Übergang zwischen Schule und Ausbildung hängen", sagt die Landtagsabgeordnete. Gleichzeitig bildeten Betriebe weniger aus, so Melcher.
Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) verweist in seiner Antwort auf die fehlende Ausbildungsreife bei den Ausbildungssuchenden. "Das betrifft insbesondere Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, aber auch Basiskenntnisse und Sozialverhalten."
Gleichzeitig sei zu beobachten, dass immer mehr Jugendliche nach der allgemeinbildenden Schulzeit in weiterführende Schulen sowie ins Studium wechseln oder direkt ins Berufsleben einsteigen.
Christin Melcher fordert ein vergünstigtes Deutschlandticket für Auszubildende
Für die Grünen-Landtagsfraktion viel zu dünn.
Christin Melcher spricht von "Pauschalurteilen" und fordert eine landesweite Strategie zur Stärkung der beruflichen Bildung und eine bessere Einbindung der Akteure, ein Freiwilliges Jahr im Handwerk sowie mehr Schulsozialarbeit.
Zudem soll ein sachsenweit vergünstigtes Deutschlandticket für Auszubildende dafür sorgen, dass Mobilität nicht über Chancen entscheidet.