Von Eric Hofmann und Marko Förster
Sebnitz - Schafe traf es schon öfter, doch diesmal wurde zum ersten Mal in Sachsen ein junger Wasserbüffel zur Beute von Wölfen. Dabei war das Kalb noch so frisch, dass es noch nicht mal einen Namen hatte.
Plötzlich war es mit der Nachtruhe am Samstagmorgen in Rückersdorf (bei Neustadt/Sachsen) vorbei: "4.15 Uhr wurden wir angerufen, dass unsere Büffel im Dorf stehen", sagt Lucien Friedemann (40) TAG24.
"Da sind wir raus, um sie wieder einzufangen." Doch schnell war auch der Grund des Ausbruchs klar: "Auf der Weide haben wir das Kalb gefunden. Es hatte einen Biss im Hals und war ausgeweidet. In der Ferne haben wir noch drei Wölfe gesehen, die wollten wohl nochmal ran."
Den bitteren Verdacht bestätigte wenig später auch ein Gutachter der Fachstelle Wolf. Friedemann hatte vor einiger Zeit Wasserbüffel als Hobby angeschafft, da es im Landwirtschaftsbetrieb seiner Freundin einige nasse Flächen gibt.
"Das Kalb war am Vortag 17 Uhr da", sagt Friedemann. "Wir gehen davon aus, dass es 14 Uhr auf die Welt kam, deshalb haben wir ihm noch keinen Namen gegeben."
Für die restlichen sieben Wasserbüffel ist die Freiluft-Saison jetzt vorbei. "Bis März bleiben die jetzt im Stall", so der Besitzer. Der Schaden ist noch nicht bezifferbar.