Chip-Riesen in Silicon Saxony mahnen: Vergesst uns bloß nicht!
Dresden - Sachsens Halbleiter-Netzwerk Silicon Saxony setzt sich dafür ein, dass europäische Hersteller und Entwickler von der EU nicht vergessen werden, wenn es um den Aufbau einer europäischen Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) geht.

Die Europäische Union will weltweit führend werden bei der Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (englisch AI). Sie plant Investitionen von mehr als 200 Milliarden Euro in sogenannte AI-Gigafactories.
Der Haken aus Sicht der hiesigen Chip-Produzenten: Die aktuellen EU-Planungen berücksichtigen nicht die Fähigkeiten der europäischen Hersteller.
"Europa braucht mehr als nur KI. Es braucht auch die Kontrolle über die eigene Technologie", erklärte nun Silicon-Saxony-Geschäftsführer Frank Bösenberg (47) am Dienstag auf dem 19. Silicon Saxony Day in Dresden.
Ihn treibt die Sorge um, dass europäische Produzenten von Chips, Hard- oder Software bei der Vergabe von Aufträgen leer ausgehen.
Netzwerk wirbt zusammen mit Sachsens Regierung

Die Abhängigkeit von nicht-europäischen Herstellern werde zunehmend zum Wettbewerbsrisiko, warnte Bösenberg. "Es kann nicht sein, dass Europa zahlt und die Welt liefert", so der Lobbyist.
Zusammen mit Sachsens Regierung wirbt das Netzwerk dafür, die gesamte europäische Wertschöpfungskette von Anfang an mitzudenken.
Bösenberg: "Wer in Europa AI-Gigafactories plant, sollte auch konsequent auf Chipkomponenten setzen, die bereits heute im europäischen Binnenmarkt produziert werden."
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (2)