Dresden - Das Frühjahr 2025 war zu warm und zu trocken. So schien die Sonne ganze 650 Stunden - ein Plus von 190 Stunden - und mit nur 110 l/m² fielen 61 Liter weniger in der Fläche als sonst. Das geht auch an Sachsens Gewässern nicht spurlos vorbei. So herrscht an 88 von 150 Pegeln (59 Prozent) derzeit Niedrigwasser. Doch wir lassen Euch nicht im Trockenen sitzen: Hier sprudeln Sachsens Gewässer in Zahlen.
2 Prozent
Zwei Prozent der sächsischen Landesfläche nehmen Gewässer ein. Dazu zählen 30.000 Kilometer Fließ- und 331 Quadratkilometer Standgewässer.
46.800 Hektar
Auf nur 46.800 Hektar (2,5 Prozent der Landesfläche) gibt es noch Moore und andere organische Nassstandorte. Noch im 12. und 13. Jahrhundert waren es etwa 20 Prozent der Fläche Sachsens.
800 Liter
800 Liter pro Quadratmeter beträgt der mittlere Jahresniederschlag in Sachsen. Mehr als zwei Drittel davon verdunsten. Der Rest versickert oder fließt in Flüsse und Bäche ab.
95 Prozent
95 Prozent der Landesfläche entwässern in das Einzugsgebiet der Elbe, dem größten Fluss Sachsens.
260 Kilometer
Mit 260 Kilometern ist die Mulde der längste Fluss, der sich durch Sachsen windet. Die Elbe, die insgesamt mit 1095 Kilometern zwar mehr als dreimal so lang ist als die Mulde, durchfließt den Freistaat "nur" auf 177 Kilometern. Weitere sächsische Flusslängen sind:
- 3. Zschopau - 131 km
- 4. Lausitzer Neiße - 125 km
- 5. Freiberger Mulde - 121 km
- 6. Weiße Elster - 117 km
- 7. Spree - 112 km
- 8. Große Röder - 98 km
- 9. Chemnitz - 77 km
- 10. Wesenitz - 72 km
21,5 Prozent
21,5 Prozent der sächsischen Fließgewässer wurden durch den Eingriff der Menschen erheblich verändert. 0,4 Prozent wurden künstlich angelegt. Insgesamt haben 86 Prozent der sächsischen Gewässer nicht mehr ihre natürliche Beschaffenheit, zum Beispiel durch Begradigungen, Entwässerung oder Verlegung.
64 Prozent
64 Prozent der Fließgewässer zählen zu kleinen Flüssen und Bächen im Mittelgebirge und machen das Gros der Fließgewässer aus. Weitere 27 Prozent fließen im Tiefland. Nur sechs Prozent sind große Gewässer wie die Elbe.
15.000 Standgewässer
Mehr als 15.000 Standgewässer prägen die sächsische Landschaft. Davon sind 50 Prozent Bergbaufolgeseen, 30 Prozent Teiche, 18 Prozent Talsperren und Speicher sowie zwei Prozent Hochwasserrückhaltebecken.
87 Stauanlagen
87 Stauanlagen - 25 Trinkwasser- und 31 Brauchwassertalsperren, sechs Wasserspeicher sowie 25 Hochwasserrückhaltebecken - mit rund 612 Millionen Kubikmetern Stauraum (Vollstau) unterhält die Landestalsperrenverwaltung. So stammt fast die Hälfte unseres Trinkwassers aus den Talsperren.
49 Prozent
Das sächsische Trinkwasser speist sich zu 49 Prozent aus Oberflächenwasser. Hinzu kommen 23 Prozent Grundwasser, 22 Prozent Uferfiltrat - aus Brunnen in Ufernähe -, vier Prozent Quellwasser sowie zwei Prozent angereichertem Wasser, also einer Mischung aus Oberflächenwasser und Uferfiltrat.
12,7 km²
12,7 km² groß ist der Bärwalder See, der größte See Sachsens. Auf den folgenden Plätzen liegen:
- 2. Partwitzer See - 10,7 km²
- 3. Speicher Lohsa II - 10,5 km²
- 4. Berzdorfer See - 9,6 km²
- 5. Zwenkauer See - 9,3 km²
- 6. Störmthaler See - 7,2 km²
- 7. Scheibe See - 6,9 km²
- 8. Seelhausener See - 6,3 km²
- 9. Geierswalder See - 6,2 km²
- 10. Talsperre Quitzdorf - 5,9 km²
30 Seen
30 Seen und Talsperren gelten in Sachsen als sogenannte EU-Badegewässer. Heißt: Sie haben eine gute Wasserqualität, die behördlich überwacht wird, sind stark durch Badegäste besucht, verfügen über eine gute Infrastruktur und das Baden ist ausdrücklich erlaubt. Dazu zählen unter anderem der Cospudener See, das Schwimmbad Speicherbecken Niederwartha, der Stausee Oberrabenstein, der Filzteich oder auch die Talsperren Pirk, Pöhl und Bautzen. Eine Auflistung aller sächsischen EU-Badegewässer gibt's hier: gesunde.sachsen.de/badegewaesser.html.
56 Braunkohlefolgeseen
56 Braunkohlefolgeseen gibt es in Sachsen, 27 in West- und 29 in Ostsachsen. So entstanden das Leipziger Neuseenland und das Lausitzer Seenland, Europas größte künstliche Seenlandschaft. Nach Abschluss der Flutung aller Seen wird die Gesamtfläche etwa 16.500 Hektar betragen.
2200 Messstellen
An etwa 2200 Messstellen wird in Sachsen die Gewässergüte überwacht.
Dabei stehen Schadstoffe wie Industriechemikalien, Pflanzenschutzmittel, Arzneimittelwirkstoffe und Metalle im Fokus.