Drama mit Millionenschaden: Sprinkleranlage flutet historische Theaterbühne
Görlitz - Ein waschechtes Drama spielte sich im Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz ab. Ohne Vorwarnung sprang die Löschanlage an und flutete die große Bühne des historischen Hauses von 1851. Der Schaden ist riesig.

Das Brandmeldesystem löste während einer Lichtprobe die Sprühflutanlage auf der großen Bühne aus. Binnen Minuten fluteten mehrere Tausend Liter Wasser den gesamten Bühnenbereich.
Zwar schalteten Techniker die Anlage schnell ab und auch die Feuerwehr rückte an. Doch da waren Steuerungstechnik, Server, Scheinwerfer, Tonanlage und die Kulisse mit Requisiten schon nicht mehr zu retten. Alles wurde zerstört. Die Schäden gehen wohl in die Millionen.
"Das ist für uns eine Katastrophe", sagt Intendant Daniel Morgenroth (37). "Wir standen kurz vor der Premiere unseres fulminant unterhaltsamen Musicals Prinz von Preußen. Unser Haus war in den vergangenen Vorstellungen immer ausverkauft und wir erwarteten eine sehr gute Weihnachtssaison. Nun müssen wir vollkommen neu denken und planen."
Aktuell sind Entfeuchtungsmaschinen im Einsatz. Die große Bühne wird auf unbestimmte Zeit nicht nutzbar sein. Das Haus bleibt zunächst bis 26. November geschlossen.
Wann ein Spielbetrieb wenigstens auf der Vorbühne oder im Foyer möglich sein wird, bleibt ungewiss. Das Theater sucht Ausweichstätten, auch für das Weihnachtskonzert. Karten können an der Kasse zurückgegeben werden.



Warum die Löschanlage ansprang, ist bisher noch unklar. Einen Brand gab es nicht, das Theater geht von einem technischen Fehler aus.
Titelfoto: Bildmontage: Gerhard-Hauptmann-Theater