Hoyerswerda - Wie das Leben so spielen kann, ging bei Dan Schönlein (51) irgendwann nichts mehr. Nach über 30 Jahren körperlicher Arbeit, die Hälfte davon als selbstständiger Handwerker, streikte der Körper des gebürtigen Hoyerswerdaers letztes Jahr endgültig. Ein neuer Lebensplan musste her. Der gelernte Schlosser machte aus Not seine Leidenschaft zum Beruf, eröffnete vor einem Monat mit dem "Schmackofatz" einen Imbiss.

Sechs Meter hoch und über zwei Meter breit, beflaggt, beleuchtet und motorisiert lockt die größte Thüringer Wurst Sachsens hungrige Autofahrer auf den Parkplatz an der B97 in Bröthen.

Schönlein reguliert per Fernbedienung aus der Imbissstube die Drehzahl der im Kreis rotierenden Werbe-Wurst: "Das ist metertief einbetoniert, steht bombenfest."

Aus Draht und Styropor gefertigt, dann ausgeschäumt, mit Glasfasermatte umspannt und mit Moped-Motor ausgerüstet. Alles selbstgemacht. "Die Bemalung ist von einem Kumpel", korrigiert der Oberlausitzer, der Wasser und Elektrik zum Imbiss selbst verlegt hat.

Sachsen Mehr Sachsen haben ihre Organe gespendet: Diese Stadt ragt heraus

Dabei wurde Schönlein gezwungenermaßen zum Imbiss-Betreiber: "Ich habe die Beine kaputt, die Arme und Schulter kaputt. Aber ich glaube wirklich, das ist mein Ding." Außerdem nimmt der Grillchef sich montags frei, "da kann ich ja zum Arzt gehen und mir Spritzen holen".

Neben handwerklichen Arbeiten musste er sein Hobby am Grill professionalisieren: "Ich habe erst mal viel zu Hause gegrillt, mich dann in die Geräte eingefuchst. Soll ja schmackofatz sein."

Und: Die sechs Meter hohe Lockwurst scheint zu funktionieren. "Wir hatten einen Termin beim Amt, haben im Vorbeifahren die Wurst gesehen und sind dann noch mal umgedreht", berichtet Steffen Böhme (43) zufrieden schmatzend.

Eine Thüringer gibt es für 3,80 Euro, ein "Schmackofatz Brötchen" für 4,80 Euro.

Sachsen Heimat-Kennzeichen kontra Kreiskonstrukte: Während der "Total Doofe Ossi" ausstirbt, ist der MEI dominant

Dienstags bis samstags ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet.