Aktenberge stapeln sich bei Sachsens Staatsanwaltschaften
Von Erik Töpfer, Jasmin Beisiegel
Dresden - Sachsens Staatsanwaltschaften schieben laut einer Umfrage knapp 46.000 unerledigter Verfahren vor sich her. Ende 2021 verzeichneten sie demnach knapp 30.000 unerledigte Fälle, zum Halbjahr 2025 war die Zahl bereits auf rund 46.000 angestiegen. Ein Zuwachs um 54 Prozent, hieß es vom Deutschen Richterbund.
Alles in Kürze
- Sachsens Staatsanwaltschaften haben 46.000 unerledigte Verfahren.
- Zahl der unerledigten Fälle stieg um 54 Prozent.
- 132.000 neue Fälle gingen bis Juni ein.
- Deutschlandweit sind fast eine Million Verfahren offen.
- Richterbund fordert 2000 zusätzliche Stellen für Strafverfolgung.

Bis Ende Juni gingen bei den Staatsanwaltschaften im Freistaat rund 132.000 neue Fälle ein. Die Zahl war in den vergangenen Jahren um gut ein Drittel angestiegen, 2021 etwa hatte es erst 225 000 Neuzugänge gegeben.
Deutschlandweit sind fast eine Million Verfahren offen.
"Der Verfahrensstau bei den Staatsanwaltschaften wird immer länger", sagte Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Richterbundes.
Viele Strafverfahren zögen sich in die Länge und Verfahrenseinstellungen nähmen zu. Rebehn forderte von den Ländern, noch im Herbst bei einer Ministerpräsidentenkonferenz 2000 zusätzliche Stellen für die Strafverfolgung zuzusagen.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa