Erste Zahlen zu angeworbenen Studenten: Was bringen eigentlich die Sachsen-Büros im Ausland?

Dresden - Die Studentenbüros, die die sächsischen Universitäten im Ausland unterhalten, sind nicht billig. Rausgeworfenes Geld? Sie funktionieren, sagt das Wissenschaftsministerium. Eine Bilanz.

Lecker! Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47, CDU, 2.v.l.) buk in der Vorweihnachtszeit mit ausländischen Studenten Plätzchen.
Lecker! Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47, CDU, 2.v.l.) buk in der Vorweihnachtszeit mit ausländischen Studenten Plätzchen.  © Thomas Türpe

Allein für das Büro in Chile (Santiago de Chile) fallen pro Jahr Kosten von rund 130.000 Euro an. Davon wird ein Büroleiter bezahlt, die Bürostrukturen und die Koordination der Netzwerkaktivitäten vor Ort. Weitere Büros gibt es in Usbekistan (Taschkent), der Mongolei (Ulaanbaatar), Taiwan (Taipeh), Indien (Chennai) und Vietnam (Ho Chi Minh-Stadt, Hanoi).

Einige existieren bereits seit 2023. Aber wozu der Aufwand?

Bis 2030 fehlen in Sachsen laut der Bundesagentur für Arbeit über 300.000 Fachkräfte. Schon jetzt ist die Lücke und damit die Nachfrage groß.

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Sachsen Auf Tschechen-Markt gekauft: Böller-Buben mit Mega-Knallern aus Zug geholt

Bisher konnten nach Angaben des Ministeriums 40 junge Leute aus der Mongolei für ein Studium in Sachsen begeistert werden, über 30 aus Indien, 40 aus Usbekistan und zuletzt 14 aus der Mongolei. Am erfolgreichsten operiert bisher das Büro in Taiwan.

Auch dank der Zusammenarbeit mit TSMC kamen bisher mehr als 50 taiwanesische Studierende in den Freistaat. Insgesamt lag der Ausländeranteil im Wintersemester 2024/25 bei rund 19,5 Prozent (Gesamt: 103.700 Studenten). Die häufigsten Herkunftsnationen waren Indien, China und Österreich.

Die aktuelle Kampagne des Wissenschaftsministeriums.
Die aktuelle Kampagne des Wissenschaftsministeriums.  © sachsen.de

Sebastian Gemkow: "Bin mit bisherigen Ergebnissen äußerst zufrieden"

Die Studierendenbüros liegen an exotischen Orten mit "Humanpotenzial" wie Santiago de Chile. Insgesamt sieben gibt es davon.
Die Studierendenbüros liegen an exotischen Orten mit "Humanpotenzial" wie Santiago de Chile. Insgesamt sieben gibt es davon.  © IMAGO/Depositphotos

Aber die Büros sind laut Ministerium nicht nur Anlaufstellen für Studenten. Sie fördern auch den internationalen Austausch und die Vernetzung von Talenten und Spitzenforschern.

"Ich bin mit den bisherigen Ergebnissen äußerst zufrieden", sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47, CDU) gegenüber TAG24.

Tatsächlich ist der "Klebeeffekt" groß. Der letzten Absolventenstudie aus diesem Sommer zufolge - die Zahlen beziehen sich allerdings auf den Zeitraum 2019/20 - beginnen 44 Prozent derjenigen, die erst zum Studium nach Sachsen gekommen sind, hier ihre Erwerbsbiografie (inklusive Studenten aus anderen Bundesländern).

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, IMAGO/Depositphotos

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