Erzgebirge: Umstrittenes Windrad soll bald in Betrieb gehen

Neukirchen/Erzgebirge - In Neukirchen (Erzgebirge) entsteht nahe der A72 eine neue Windkraftanlage. Diese soll den jährlichen Energiebedarf von Tausenden Haushalten decken. Ein Teil der Anlage steht bereits, bis Ende des Jahres soll sie in Betrieb gehen.

Die Windkraftanlage zwischen der A72 und einem Wohngebiet in Neukirchen (Erzgebirge) wächst in die Höhe. Schon bald soll das Windrad Strom für Tausende Haushalte produzieren.  © André März

Das Projekt stieß in der 7000-Gemeinde-Stadt auf jede Menge Gegenwind. Zahlreiche Bürger protestieren gegen die Windkraft-Pläne - vor allem Anwohner eines nahe gelegenen Wohngebietes gingen auf die Barrikaden. Schlussendlich folgte aber die Genehmigung für den Bau der Anlage.

Seit dem Frühjahr wurde daher kräftig gebuddelt und gewerkelt. Kabeltrassen wurden verlegt und Zuwege für den Mega-Kran geschaffen, der die tonnenschweren Teile des Windrads in die Höhe bringt.

Anschließend begann der Bau des Fundaments. Seit einigen Wochen wächst das Windrad nun in die Höhe: Die ersten Turmteile stehen bereits.

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Wie die Firma "Sabowind" mitteilt, soll die Anlage 166 Meter hohe Anlage (inklusive Rotorblätter) im 3. Quartal 2025 in Betrieb gehen - also spätestens im September.

Das Unternehmen rechnet mit einem Energie­ertrag von etwa 15.500 Megawattstunden - diese Energiemenge könnte den jährlichen Bedarf von 4500 Haushalten decken.

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Drei weitere Windräder geplant: Baustart im kommenden Jahr

Am Rand von Jahnsdorf sollen ebenfalls Windräder entstehen.  © Klaus Jedlicka

Das Windrad an der A72 in Neukirchen wohl bald Gesellschaft bekommen. Die Firma "Juwi" plant derzeit drei weitere Anlagen in der Umgebung.

Konkret sollen diese auf landwirtschaftlich genutzten Flächen am Rand von Leukersdorf (Gemeinde Jahnsdorf) entstehen. Die neuen Anlagen stehen damit nur wenige Hundert Meter vom Windrad in Neukirchen entfernt.

Alle drei Anlagen sollen jährlich etwa 11.300 Haushalte versorgen können. Wie das Energieunternehmen mitteilt, werden damit pro Jahr mehr als 23.500 Tonnen CO₂ eingespart - so viel, wie rund 15.000 Autos in einem Jahr ausstoßen.

Baustart für die Anlage ist für 2026 geplant, im Jahr 2028 sollen sie erstmals Strom produzieren.

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Auch gegen dieses Projekt gab es bereits heftigen Protest - vor allem Umweltschäden werden durch die Gegner der Anlagen befürchtet.

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