Olbernhau/Leipzig - Eigentlich sollen sie beim Stromsparen helfen. Doch jetzt sorgen die intelligenten Stromzähler ("Smart Meter") selbst für Spannung. Die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) hat die Stadtwerke Olbernhau (Erzgebirge) verklagt - wegen angeblich überhöhter Preise.
"Digitaler Fortschritt sieht anders aus", sagt VZS-Energieexperte Lorenz Bücklein. Beim freiwilligen Einbau verlangen die Stadtwerke Olbernhau und andere Anbieter bis zu 800 Euro, obwohl das Gesetz für Haushalte maximal 100 Euro vorsieht.
In Olbernhau versteht man das Vorgehen der Verbraucherschützer nicht und reagiert gelassen auf die Klage.
Chef Knut Böttger kontert und verweist auf die Homepage: "Unsere Preisblätter halten die gesetzlichen Höchstgrenzen ein." Er legt nach: "Es ist bedenklich, wenn eine Verbraucherzentrale Prozesse auf Basis eines Gesetzes anstrengt, das erst Ende Februar rückwirkend beschlossen wurde und bis heute unklar geregelt ist." Und: Bisher habe sich in Olbernhau kein einziger Haushalt freiwillig für einen "Smart Meter" gemeldet.
Was ist eigentlich ein "Smart Meter"? Der Chemnitzer Energieversorger eins energie erklärt’s so: Ein "Smart Meter" ist ein digitaler Stromzähler mit Funkmodul.
Das sogenannte "Gateway" überträgt die Verbrauchsdaten automatisch und sicher, somit ist kein Ablesen mehr nötig. Sie sind Voraussetzung, um die neuen dynamischen Stromtarife (tagesaktuelle Preise) nutzen zu können.