Fahren Schmalspurbahnen bald nur noch am Wochenende?
Dresden - Die Fahrpläne der beliebten Weißeritztal- und Lößnitzgrundbahn müssen wohl drastisch zusammengekürzt werden. Den zuständigen Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat das kalt erwischt, laufen die Verträge dafür doch noch über zehn Jahre. Doch im Haushaltsplan des Infrastrukturministeriums fehlt plötzlich jeder zehnte versprochene Euro.

"Das hat uns überrascht", gesteht VVO-Sprecher Christian Schlemper (45) TAG24.
Die täglich fahrenden Dampfdackel gehören fest zum VVO-Angebot und "sind ein bedeutsamer Bestandteil der touristischen Infrastruktur".
Wie TAG24 berichtete, war der Betrieb der beliebten Schmalspurbahnen und der Fichtelbergbahn durch einen Verkehrsvertrag bis Dezember 2037 eigentlich sicher.
Doch im aktuellen Haushaltsentwurf des Freistaats sind plötzlich "nur noch" zehn Millionen Euro für alle Schmalspurbahnen in Sachsen vorgesehen.

Was wird aus Weißeritztalbahn und Lößnitzgrundbahn an Brückentagen?

"Dies sind etwa zehn Prozent weniger Mittel als im Wirtschaftsplan und Verkehrsvertrag für 2025 geplant", so Schlemper weiter.
"Eine Million Euro sind für den Freistaat Sachsen wenig, haben jedoch für die Schmalspurbahnen eine große Wirkung." Sollte der Entwurf für den Doppelhaushalt vom Landtag bestätigt werden, "sind Angebotskürzungen unvermeidlich".
Wie diese aussehen - derzeit völlig offen.
Die Bahnen könnten dann nur noch am Wochenende fahren, sagte Sächsische-Schweiz-Landrat Michael Geisler (65, CDU) laut "SZ".
Beschlossen sei das allerdings noch nicht. Schlemper versprach, dass Weißeritztal- und Lößnitzgrundbahn bei Veranstaltungen oder an Brückentagen in diesem Jahr noch unverändert weiterfahren sollen.

Und danach? Das Ministerium war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die Zukunft der sächsischen Schmalspurbahnen - plötzlich völlig unklar.
Titelfoto: Thomas Türpe