Finanzielles Desaster! Borkenkäfer zerstören Kletterwald in Sachsen
Kriebstein - Kletterwald-K.o. in Kriebstein! Der Borkenkäfer hat im Gehölz an der mittelsächsischen Talsperre große Schäden angerichtet.

Aus Sicherheitsgründen muss die Freizeitanlage das komplette Jahr geschlossen bleiben. Für den Betreiber ist der folgenreiche Insektenbefall ein finanzielles Desaster.
Bis zu 18.000 Kletter-Fans kamen jährlich in den Park, um sich auf sechs Parcours auszuprobieren.
Diese Saison darf kein einziger Besucher einen Baum erklimmen.
"Der Borkenkäfer hat in der Summe 80 Bäume befallen", erzählt Kletterwald-Betreiber Alexander Persigehl (44).
In den vergangenen drei Jahren hätten sich erste Schäden angedeutet. Jetzt sei eine Größenordnung erreicht, die kein sicheres Klettern mehr zulasse.
Aufgrund vermehrter Dürre-Jahre können die Bäume weniger Harz bilden, das sie zur Bekämpfung der Schädlinge benötigen.


Durch künstlich gesetzte Pfähle soll ein neuer Kletterpark entstehen

"Wenn man sieht, wie die Rinde abfällt, ist es schon zu spät." Das Ungeziefer bohrt sich durch den Baum und unterbricht die Nährstoffzufuhr.
Alexander Persigehl hat somit keine andere Wahl, als die Parcours abzubauen und neu anzufangen. "Man kann die Kletterwege nicht so einfach umleiten. Da steckt ein Konzept dahinter."
Im Sommer soll mithilfe von künstlich gesetzten Pfählen ein neuer Kletterpark entstehen. Drei Monate lang soll gebaut werden, sodass rechtzeitig zur neuen Saison 2024 wieder geklettert werden kann.
"Das ist meine Existenzgrundlage, der Kletterwald gehört einfach zur Talsperre", sagt Persigehl. Etwa 250.000 Euro müsse er investieren und teilweise Kredite aufnehmen. Helfen sollen Tourismusfördermittel vom Land.
Titelfoto: Kristin Schmidt