Gänseland Sachsen: Braten-Saison beginnt mit einer guten Nachricht
Von Hannes Rücker
Wermsdorf - Die Preise für den traditionellen Gänsebraten bleiben in Sachsen in diesem Jahr stabil auf Vorjahresniveau. Allerdings sind regionale Produkte in den Supermärkten weiterhin eine Seltenheit.

Wie der sächsische Geflügelwirtschaftsverband (GWV) mitteilte, liegt der Preis für eine frische Gans aus deutscher Erzeugung bei etwa 20 Euro pro Kilo. Tiefkühlware aus Deutschland soll demnach um die 15 Euro pro Kilo kosten.
Das bestätigt auch Lorenz Eskildsen (61). Er betreibt in Sachsen unter seinem Namen zwei Zuchtbetriebe mit Gänsemärkten in Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen) und Königswartha (Landkreis Bautzen). Bei Eskildsen liegt der Kilopreis für die frische Gans heuer bei 21,95 Euro - und damit genauso hoch wie im Vorjahr.
Jedes Jahr schlachtet Eskildsen rund 30.000 Tiere für den Verkauf in den eigenen Hofläden und in regionalen Kleinbetrieben. Vorbestellungen sind dort nicht notwendig.
"Die Ware wird in den Hofläden jeden Tag neu aufgefüllt und Verfügbarkeiten sind immer vorhanden", sagt Eskildsen.

Viele in Deutschland verkauften Gänse kommen aus Ungarn und Polen

Aus Deutschland kommen insgesamt aber nur etwa 15 bis 20 Prozent der hierzulande verkauften Ware, sagt Sachsens GWV-Chefin Katharina Standke. Rund 80 Prozent werden aus dem Ausland importiert - die meisten aus Ungarn und Polen.
"Die Gänsehaltung ist seit jeher in Deutschland eher ein Nischenmarkt", meint Standke.
Laut Standke schlüpfen 40 Prozent der jährlich in Deutschland produzierten Gänse in Sachsen. Das liege auch daran, dass mit Eskildsen eines der größten Zuchtunternehmen des Landes im Freistaat ansässig ist.
Die Gänsesaison beginnt traditionell ab dem 1. November. Zehn Tage später, am 11. November, steht der Martinstag an.
In vielen Haushalten kommt dann der erste Gänsebraten des Jahres auf den Tisch.
Titelfoto: Bildmontage: Matthias Bein/dpa, DPA