Dresden - Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) spricht gern von Respekt. Respekt vor Tempo-Limits scheint jedoch nicht so sein Ding zu sein. Wie jetzt herauskam, war der in Kürze wegen des Verdachts eines verbotenen Fahrzeugrennens vor dem Kadi stehende Politiker in der jüngeren Vergangenheit schon als notorischer "Bleifuß" unterwegs.
Vermutlich Mitte Januar wird sich das Amtsgericht in Weißwasser mit "Speedy Conrades" befassen. Grund: Clemens, damals noch Staatssekretär, war im September 2023 im ostsächsischen Krauschwitz mit 81 Kilometern pro Stunde in einer 30er-Zone geblitzt worden - an einer Seniorenresidenz.
Wegen der enormen Überschreitung will das Gericht dabei auch prüfen, ob die Raserei möglicherweise als verbotenes Fahrzeugrennen zu werten ist.
Denn der Pfarrerssohn hat nicht zum ersten Mal irdische Blitze ausgelöst. Nach Recherchen der LVZ sollen sich in Clemens' Fahreignungsregister vier Raser-Einträge aus den letzten fünf Jahren befinden. Demnach wurde er an der gleichen Stelle in Krauschwitz schon im August 2023 mit 56 km/h geblitzt.
Im Folgemonat waren es auf der B115 bei Kodersdorf 73 statt 50 Kilometer pro Stunde. Auf der A13 wurde er laut LVZ im März 2024 mit 23 km/h zu viel porträtiert und drei Monate später noch einmal mit 140 Sachen in einer 100er-Zone.
Sachsens Kultusminister Conrad Clemens verlor 2020 mal seinen Führerschein
Zudem verlor Clemens bereits 2020 seinen Führerschein, nachdem er in Flensburg acht Punkte angesammelt hatte. Nach einem Eignungsseminar bekam er die "Fleppen" laut Bericht Ende 2021 wieder.
Als TAG24 den Kultusminister am Donnerstag um eine Stellungnahme bat, war wieder von Respekt die Rede. Clemens: "Aus Respekt vor dem Gericht äußere ich mich dazu nicht im Vorfeld der angekündigten Verhandlung ..."