Döbeln - Für dieses Traditionsunternehmen wurde der wirtschaftliche Druck zu groß: "Seidels Klosterbäckerei" mit Sitz in Döbeln (Mittelsachsen) musste Insolvenz anmelden. Was die Zukunft bringt, ist ungewiss.
"Der Betrieb leidet allgemein unter Kostensteigerungen bei Personal, Energie und Material sowie einer Kaufzurückhaltung", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter, Henry Girbig (49), im Gespräch mit TAG24.
Hinzu komme, dass zwei der vier betroffenen Filialen in Nossen (Landkreis Meißen) und dem Leipziger Stadtteil Lindenau eher ungünstig für Laufkundschaft liegen würden. "Der Standort am Albertplatz in Dresden dagegen läuft gut", berichtet der Jurist.
Insgesamt seien 28 Beschäftigte betroffen - davon 14 Mitarbeiter in Vollzeit. "Deren Bezahlung läuft derzeit über das Insolvenzausfallgeld." Ab dem 1. November müssten die entstehenden Kosten dann über die Insolvenzmasse bewältigt werden - etwa durch Einsparungen.
"Unser Ziel ist es, einen neuen Inhaber zu finden", betont Girbig. Der aktuelle Betreiber wolle die Firma nicht mehr weiterführen. Zuletzt hätte es bereits mehrere externe Interessenten gegeben, die jedoch nur einzelne Filialen hätten übernehmen wollen.
Die Firmengeschichte reicht bis ins Jahr 1900 zurück. Damals wurde die erste Backstube in Nossen eröffnet, wo sich auch das namensgebende Kloster Altzella befindet.