Trauerspiel um Sachsens steilste Straße
Kriebstein - Seit nunmehr zwölf Jahren wartet die Pflasterpiste über den Kriebsteiner Burgberg auf eine Sanierung.

Die 180-Grad-Haarnadelkurve kurz vor der Burg ist schon für Autos kreuzgefährlich. Erst recht aber für Burgbesucher, die als Fußgänger unterwegs sind und hier keinen eigenen Gehweg vorfinden.
Im Jahr 2007 kam die Staatsregierung auf die aberwitzige Idee, das Verkehrsproblem mit einer das Zschopautal zerschneidenden Brücke (Kosten: 13 Millionen Euro) zu lösen. Diese hätte in Dachhöhe an der Burg vorbeigeführt und den romantischen Blick für immer zerstört.
Eine hartnäckige Bürgerinitiative, landesweite Proteste und letztendlich das Braune Langohr (eine Fledermaus-Art) verhinderten damals den Frevel.
Daraufhin stahl sich der Freistaat aus der Verantwortung, indem er die Landstraße zur Kreisstraße abstufte und dem Kreis Mittelsachsen und der Kommune das Problem überließ.
Noch immer fehlen Unterlagen
Nach nunmehr zwölf Jahren hat man für die Straße, die eine Steigung bis 25 Prozent aufweist, immerhin einen Plan erarbeitet: Grundhafte Sanierung und einen Fußweg, der an der engsten Stelle gar über dem Zschopautal schwebt.
Weil immer noch Unterlagen fehlen, schloss die Landesdirektion die Planfeststellung nicht ab. Kreissprecher André Kaiser: "Wir hoffen, dass noch 2020 Baurecht hergestellt werden kann."
Allerdings ist das 2,2-Millionen-Projekt auch noch von Fördermitteln abhängig. Und beim Straßenbau agierte der Freistaat im vergangenen Jahr äußerst unzuverlässig.


Titelfoto: Uwe Meinhold