Dresden - Gewinne aus Geschäften mit Krypto-Werten wie dem Bitcoin gehen in die Millionen. Ab 2026 sind sie EU-weit anzeigepflichtig. Das bedeutet einen riesigen Berg Arbeit für die Steuerbehörden. Aber die sächsischen Finanzämter sind nur unzureichend darauf vorbereitet, sagt der Rechnungshof.
Krypto-Werte? Anders als Bargeld existieren sie nur digital. 2022 wurden im Internet laut dem Bundesfinanzministerium über 1000 verschiedene Werte gehandelt. Der bekannteste ist der Bitcoin, dessen Wert Anfang der Woche auf über 120.000 US-Dollar stieg.
Auch die steuerliche Bedeutung von Krypto-Werten in Sachsen nimmt stetig zu, so der Sächsische Rechnungshof im Band 1 seines Jahresberichts 2025. In einem einzigen Fall konnten intensive Recherchen der Finanzbehörden Einkommensteuerzahlungen von 13 Millionen Euro aufdecken.
"Viele Bürgerinnen und Bürger wissen nicht, dass Einkünfte aus Krypto-Geschäften steuerpflichtig sein können", sagte Rechnungshofdirektorin Skadi Stinshoff (54) auf TAG24-Anfrage.
In einer Stichprobe überprüfte sie 381 Steuerklärungen mit Gewinnen aus Geschäften mit Krypto-Währungen aus acht Jahren und drei Finanzämtern. Ergebnis: teils nicht ausreichende Prüfungen, unzureichende Formulare oder völlig unübersichtliche Steuerreports aus Transaktionen, die die Finanzämter kaum wirklich prüfen konnten.
Sächsischem Fiskus könnten eine Menge Steuereinnahmen durch die Lappen gehen
Deshalb hat die Direktorin unter anderem eine Zentralisierung der Bearbeitung solcher Fälle und die Anschaffung eines Auswertungsprogramms empfohlen.
Ein solches hat das Landesamt für Steuern und Finanzen bereits, im vergangenen Jahr außerdem 320 Bedienstete gezielt geschult. Aber das reicht nicht, sagt Stinshoff, auch weil Krypto-Geschäfte ab kommendem Jahr meldepflichtig sind und damit die Zahl der Fälle deutlich ansteigen wird.
Ohne eine entsprechende Bearbeitung könnten dem sächsischen Fiskus eine Menge Steuereinnahmen durch die Lappen gehen.
Allein die Gewinne aus Krypto-Geschäften, die an den Finanzämtern vorbei geschummelt wird, ist beachtlich.
Der Bundesrechnungshof geht dabei von einer Summe von 2,4 Milliarden Euro aus - europaweit allerdings.