Nach Verbot von Reichsbürger-Verein: Peter Fitzek und seine Komplizen im Knast

Von Jacqueline Melcher

Karlsruhe/Halsbrücke - Einen Tag nach der Festnahme vier mutmaßlicher Köpfe der "Reichsbürger"-Gruppe "Königreich Deutschland" sind alle Beschuldigten in Untersuchungshaft.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (54, CSU) hat am Dienstag den Verein "Königreich Deutschland" verboten. Es folgten zahlreiche Durchsuchungen.  © Michael Kappeler/dpa

Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof setzte am Morgen auch gegen den vierten Festgenommenen einen Haftbefehl in Vollzug, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft mitteilte. Die übrigen drei Männer - darunter der Gründer und sogenannte "oberste Souverän" Peter Fitzek (59) - waren bereits am Vortag in Karlsruhe dem Richter vorgeführt worden.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (54, CSU) hatte am Dienstag den Verein "Königreich Deutschland" verboten, der als größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter gilt.

Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten in mehreren Bundesländern von dem Verein genutzte Gebäude sowie Wohnungen führender Mitglieder. Die Bundesanwaltschaft ließ gleichzeitig vier mutmaßliche Anführer in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Brandenburg festnehmen.

Anzeige
In Halsbrücke konnte am Dienstag der Kopf der "Reichsbürger"-Gruppe "Königreich Deutschland" geschnappt werden.  © Holm Helis
Peter Fitzek (59) sitzt seit Dienstagabend in Untersuchungshaft. (Archivbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde wirft den Männern vor, sich als Rädelsführer in einer kriminellen Vereinigung beteiligt zu haben. Neben Fitzek waren unter den Festgenommenen laut Bundesanwaltschaft auch zwei weitere Gründungsmitglieder, die als Stellvertreter mit Fitzek die oberste Leitungsebene bildeten.

Der vierte Mann soll für die Finanzen des Vereins zuständig gewesen sein und Fitzek bei unerlaubten Einlagengeschäften geholfen haben.

Mehr zum Thema Sachsen: