Von Jacqueline Melcher
Karlsruhe/Halsbrücke - Einen Tag nach der Festnahme vier mutmaßlicher Köpfe der "Reichsbürger"-Gruppe "Königreich Deutschland" sind alle Beschuldigten in Untersuchungshaft.
Der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof setzte am Morgen auch gegen den vierten Festgenommenen einen Haftbefehl in Vollzug, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft mitteilte. Die übrigen drei Männer - darunter der Gründer und sogenannte "oberste Souverän" Peter Fitzek (59) - waren bereits am Vortag in Karlsruhe dem Richter vorgeführt worden.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (54, CSU) hatte am Dienstag den Verein "Königreich Deutschland" verboten, der als größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter gilt.
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten in mehreren Bundesländern von dem Verein genutzte Gebäude sowie Wohnungen führender Mitglieder. Die Bundesanwaltschaft ließ gleichzeitig vier mutmaßliche Anführer in Rheinland-Pfalz, Sachsen und Brandenburg festnehmen.
Die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde wirft den Männern vor, sich als Rädelsführer in einer kriminellen Vereinigung beteiligt zu haben. Neben Fitzek waren unter den Festgenommenen laut Bundesanwaltschaft auch zwei weitere Gründungsmitglieder, die als Stellvertreter mit Fitzek die oberste Leitungsebene bildeten.
Der vierte Mann soll für die Finanzen des Vereins zuständig gewesen sein und Fitzek bei unerlaubten Einlagengeschäften geholfen haben.