Nächster peinlicher Vorfall: Sächsischer Polizeischüler stürzt betrunken aus Fenster
Chemnitz - Keine Ruhe für die sächsische Polizei. Nach der angeblichen Beleidigung einer Frau in Nordhausen durch einen Polizeischüler aus Schneeberg (Erzgebirge) gesteht das Landespolizeipräsidium den nächsten peinlichen Vorfall ein - ein Polizeimeisteranwärter (24) stürzte betrunken aus dem Fenster eines Lehrgebäudes in Chemnitz.

Der Vorfall passierte in der Nacht zu Dienstag an der Polizeifachschule Max-Saupe-Straße (380 Polizeischüler). Der 24-Jährige sei aus dem 2. Obergeschoss (acht bis neun Meter hoch) gestürzt und sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei geht von einem Unfall aus - mutmaßlich unter Alkohol.
Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa kündigte eine Untersuchung an: "Ziel muss es sein, solche Vorfälle bei der Polizei Sachsen nicht nur zu vermeiden, sondern künftig auszuschließen."
Erst im April waren Vorwürfe gegen einen Polizeischüler aus Schneeberg bekannt geworden. Der 27-Jährige soll während einer beruflichen Exkursion in Nordhausen betrunken eine Frau (28) beleidigt haben. Der Fall wird noch untersucht.
Ebenfalls erst im April hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) seinen Innenminister Roland Wöller (51, CDU) entlassen und durch Armin Schuster (60, CDU) ersetzt, um nach mehreren Skandalen Ruhe in die Polizei zu kriegen. Unter anderem hatten MEK-Mitglieder 14.000 Schuss Munition für Schießübungen abgezweigt und eine Skireise als dienstliche Fortbildung abgerechnet.

Außerdem wurde im April ein schlimmes Aufnahmeritual beim MEK Leipzig bekannt - Kollegen schossen mit Farbmunition auf neue Mitglieder.
Titelfoto: Uwe Meinhold