Neubau trotz Schülerrückgang: 23-Millionen-Projekt für Radeberger Gymnasium
Radeberg - Auf dem riesigen Gelände des alten Eschebach-Werks (70.000 Quadratmeter) rollen seit Oktober 2023 die Bagger. Dort ist neben einem technischen Ausbildungszentrum auch der Neubau des Humboldt-Gymnasiums geplant. Kostenpunkt: 23 Millionen Euro - und das trotz rückläufiger Schülerzahlen.

"Wir sind auf den Neubau angewiesen", ist Schulleiter Andreas Känner (42) überzeugt. Zwar stehen neben dem Hauptgebäude auf dem Freudenberg noch ein angemietetes Gebäude und ein Containerkomplex zur Verfügung.
Doch der Träger, das Landratsamt Bautzen, betont: "Beide [zusätzlichen] Standorte sind nicht geeignet, den dauerhaften Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb gerecht zu werden."
An Platz und einem Pausenhof mangelt es am baufälligen Mietgebäude. Deshalb soll auf 11.500 Quadratmeter Fläche ein weiteres Gebäude für die Klassen 5 bis 7 Abhilfe schaffen.
"Wenn im Schulprogramm etwas von individueller Förderung steht, erwarten wir dafür Räume", so Känner. Neben neuen Unterrichtszimmern für verschiedene Fächer soll es kleinere Einheiten für Gruppenarbeiten geben.
Verantwortliche erachten Neubau für notwendig


Bereits im März 2024 erhielt die Schule für den Neubau eine zwölf Millionen Euro schwere Förderung vom Freistaat.
Dazu kommen elf Millionen vom Landkreis Bautzen. Dabei sinken, laut dem Sächsischen Staatsministerium, die Schülerzahlen ab 2026 wieder.
Die Verantwortlichen erachten den Neubau trotzdem für notwendig. Denn obwohl es aktuell sechs Klassen pro Jahrgang gibt, hat die Schule nur Platz für maximal drei. Daher wird ein zusätzlicher Standort für die Klassen fünf und sechs benötigt.
"Der Neubau sichert ein zukunftsfähiges Schulangebot", so das Landratsamt Bautzen. Der Bau soll vor Beginn des Schuljahres 2027/28 fertig sein.
Titelfoto: Christian Juppe