Neue Rastplatz-Masche in Sachsen: So wollen Kriminelle jetzt Beute machen
Dresden - Volle Parkplätze, Staus und Baustellen: Das Leben auf den Autobahnen ist ein härteres Pflaster als mancher denkt. Dazu machen den Fernfahrern, aber auch Reisenden, Kriminelle zu schaffen. Die Polizei warnt nun vor einer besonders perfiden Masche.

Vermeintliche Hilfsbereitschaft weckte einen Volvo-Fahrer (36) gegen 4 Uhr am Rastplatz "Dresdner Tor".
Etwas stimme mit seinem Auto nicht. Während der überraschte Mann ausstieg und nachsah, klauten Komplizen 2500 Euro, zwei Handys und einen Laptop. Kein Einzelfall.
"Wir konnten bis dato für das Jahr 2023 acht Fälle registrieren, in denen die Täter Autofahrer unter einem Vorwand aus den Fahrzeugen gelockt haben, während ein weiterer Täter im Auto nach Wertgegenständen suchte", sagt Polizeisprecher Karsten Jäger (39).
"Es ist ein Vermögensschaden von etwa 33.400 Euro eingetreten", so Jäger. Im Vorjahr gab es elf solcher Fälle, der Schaden lag bei 55.300 Euro. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Rastplatz "Dresdner Tor".
Die Unsicherheit ist mittlerweile ein regelmäßiger Beifahrer

Trucker Damian Olszewski (26) ist schon seit sechs Jahren als Fernfahrer unterwegs: "Sobald ich meine Lizenz dafür machen durfte, habe ich das gemacht", sagt er TAG24 während seines Stopps am "Dresdner Tor".
Und trotzdem ist die Unsicherheit mittlerweile ein regelmäßiger Beifahrer: "Wir reden über solche Sachen unter Kollegen", sagt der Pole. "In Tschechien wurde einer bestohlen, weil er beim Tanken nicht abgeschlossen hatte. Ich steige mittlerweile nie aus, ohne abzuschließen."
Auf gut beleuchteten Parkplätzen in Deutschland fühlt er sich noch sicher. "Auf dunklen ganz alleine ist es aber schon etwas komisch", so Olszewski. "Noch schlimmer finde ich es in Italien und Frankreich. Dort wurde mir auch schon die Plane aufgeschlitzt."
Planen-Schlitzer trieben sich auch in der Nacht zu Donnerstag am "Dresdner Tor" herum, stahlen aus einem Laster zwei Pakete.

Die Polizei hat die "falschen Helfer" mittlerweile im Visier, warnt mehrsprachig an den sächsischen Raststätten auf Flugblättern und Plakaten vor den Dieben.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (2)