Niemand weiß, wo sie sind: Hunderte Menschen in Sachsen gelten als vermisst
Dresden - Wo sind sie nur? Dieser Tage gelten 338 Menschen in Sachsen als vermisst. Oft klären sich die Fälle schnell, manche sind jedoch auch nach Jahrzehnten noch offen. Und wieder andere enden tragisch.
Besondere Eile ist bei Minderjährigen geboten, sie gelten gleich ab Verschwinden als vermisst. "Es wird grundsätzlich eine Gefahr für Leib und Leben angenommen, bis Erkenntnisse oder Ermittlungen anderes ergeben", erklärt ein LKA-Sprecher.
Anders bei gesunden Erwachsenen: Da diese ihren Aufenthaltsort frei wählen können und sich nirgends abmelden müssen, dauert es oft länger, bis die Polizei eine Fahndung aufnimmt.
Anfang Dezember galten 133 Jugendliche und 62 Kinder als vermisst. Wobei sich die Zahlen täglich ändern. Denn jeden Tag werden neue Anzeigen aufgenommen, ebenso oft tauchen auch vermisste Personen wieder auf.
Zuerst schaut sich die Polizei in allen Fällen bei Freunden und Angehörigen um, prüft mögliche Aufenthaltsorte.
Glimpflich ging eine Fahndung im Frühjahr aus
Dann folgt oft die Absuche der Umgebung des letzten bekannten Ortes. Oft werden die Gesuchten schnell gefunden oder tauchen ganz von selbst wieder auf.
Tragisch endete die Suche nach dem tschechischen Teenager Karel (†13) im Sommer: Er verschwand im August von einem Campingplatz am Silbersee bei Hoyerswerda.
Drohnen, Boote und rund 100 Einsatzkräfte suchten nach ihm, doch er konnte nur noch tot an einer Bahnstrecke geborgen werden. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.
Glimpflich ging eine Fahndung im Frühjahr aus: Am 24. April verschwand ein Mädchen (12) in Oschatz. Einen Tag später wurde sie in Brandenburg bei einem Mann (49) im Auto aufgegriffen. Ersten Erkenntnissen nach war sie dort freiwillig eingestiegen.
Titelfoto: 123rf/gladkov

