Sachsens Zulieferer-Netzwerk-Chef im Interview: Hohe Erwartungen an Autogipfel

Dresden - Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat für Donnerstag zum Autogipfel nach Berlin eingeladen. Was erwartet sich Sachsen davon? Drei Fragen an Dirk Vogel (55). Er ist Geschäftsführer des Netzwerks der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ).

Dirk Vogel (50), Geschäftsführer des Netzwerks der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), stellt sich den TAG24-Fragen zum Autogipfel in Berlin.
Dirk Vogel (50), Geschäftsführer des Netzwerks der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), stellt sich den TAG24-Fragen zum Autogipfel in Berlin.  © Petra Hornig

TAG24: Was erwarten Sie sich vom Autogipfel?

Dirk Vogel: Einen "Soft-Ausstieg" vom Verbrenner-Aus. Basis dafür ist die stufenweise Reduzierung der Grenzwerte für den gesamten CO2-Ausstoß der in einem Jahr verkauften Neufahrzeuge.

Dann: eine nochmalige Verständigung zum Industriestrompreis, eine Kaufprämie für E-Fahrzeuge und einen Strompreisdeckel für öffentliche Ladesäulen.

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TAG24: Welche Weichenstellungen wären für die sächsische Autoindustrie wichtig?

Vogel: Der Übergang zur E-Mobilität muss beibehalten werden, da viele Zulieferer und die Fahrzeugproduktion der Hersteller besonders in Sachsen umgestellt haben. Ein Rückbau auf Verbrenner ist wirtschaftlich nicht möglich.

Verbrenner-Aus: Sachsens Zulieferer haben schon auf E-Autos umgestellt. (Symbolfoto)
Verbrenner-Aus: Sachsens Zulieferer haben schon auf E-Autos umgestellt. (Symbolfoto)  © Jan Woitas/dpa

Entwicklung von Vision für kleinere Zulieferer

TAG24: Wird der "Masterplan" für die sächsischen Autozulieferer wirklich helfen?

Vogel: Der Plan soll eine Vision für Südwestsachsen entwickeln. Damit sind auch mögliche Zukunftsbranchen gemeint. Dies hilft kleineren Zulieferern, sich auf neue Kunden einzurichten, etwa aus der Medizinbranche. Große Zulieferer werden nicht profitieren, da diese an hohe Stückzahlen in der Fahrzeugindustrie gebunden sind.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, Jan Woitas/dpa

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