Todesdrama beim Ausparken: 85-Jähriger erfasst Ehefrau (†86)
von Adrian Schintlmeister, Marko Förster, Jakub Anders
Alles in Kürze
- 85-Jähriger erfasst Ehefrau beim Ausparken in Berggießhübel.
- Die 86-jährige Frau verstarb noch an der Unfallstelle.
- Der Mann fuhr rückwärts aus der Garage und übersah seine Frau.
- Ein Nachbar berichtet, die Frau wartete normalerweise auf der Beifahrerseite.
- Die Polizei ermittelt nun die genauen Umstände des tödlichen Unfalls.
Bad Gottleuba-Berggießhügel - Über Jahrzehnte war das Ehepaar F. verheiratet, wohnte im Eigenheim an der Straße Ladenberg in Berggießhübel (Sächsische Schweiz). Am Dienstag wurde der gemeinsame Lebensraum plötzlich zur Todesfalle: Beim rückwärts Ausparken zerdrückte ein 85-jähriger Senior mit seinem Mercedes Kombi seine Ehefrau (86) an der Garage des Nachbarn.

Die Straße ist von beiden Sachsen so eng bebaut, dass der Fahrer einige Meter rückwärts rollen muss, damit seine Frau überhaupt auf der Beifahrerseite einsteigen kann.
Als die Einsatzkräfte am Dienstag gegen 14 Uhr zum Grundstück an der Straße Ladenberg in Bad Gottleuba-Berggießhübel gerufen wurden, war wohl schon alles zu spät.
Die Retter konnten nichts mehr für die 86-Jährige tun. Sie verstarb noch an der Unfallstelle, hieß es von der Polizei.
Ein Nachbar berichtet: "Er fährt immer rückwärts aus der Garage raus. Eigentlich wartet seine Frau immer auf der rechten Seite, der Beifahrerseite."
Doch diesmal war es womöglich anders. Der Mercedes erfasste die Frau auf der Fahrerseite, drückte sie gegen das Tor der benachbarten Garage.
Nach tödlichem Unfall in der Sächsischen Schweiz ermittelt die Polizei

Die Ehefrau des Garagenbesitzers ringt sichtlich gerührt nach Worten: "Wir wollten Mittagsruhe machen, da haben wir etwas gehört, sahen wie die Nachbarn von gegenüber versuchten, sie wiederzubeleben. Sie war eine Seele von Mensch."
Der Gartenzaun der Ersthelfer grenzt direkt an die Unfallstelle, das Gartentürchen markiert den Ort, an dem die verstorbene Seniorin normalerweise auf ihren Ehemann am Straßenrand gewartet hat: "Es ist schrecklich. Wir sind raus und haben versucht zu helfen. Das würde jeder machen", sagt die Nachbarin leise und schließt die Tür.
Die Rettungskräfte hätten noch vergeblich versucht, die Verunglückte zu reanimieren.
Auch ein Rettungshubschrauber sei angefordert worden, landete in der Nähe. Doch der Heli wurde nicht mehr benötigt.
Wie es zum Unfall kommen konnte, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Erstmeldung 17.47 Uhr, zuletzt aktualisiert 19.48 Uhr.
Titelfoto: Marko Förster