Sächsischer Politiker tritt mit Biker-Klamotten ans Mikro: Vizepräsident muss eingreifen
Dresden - Nico Rudolph (36, BSW) hat Benzin im Blut. Im Landtag sah man den Abgeordneten schon oft mit dem Motorrad vorfahren. Beim BSW-Antrag "Rrrräng-gedäng-gedäng! Fankultur am Sachsenring als immaterielles Kulturerbe unterstützen" gab Rudolph in dieser Woche auch Vollgas im Parlament. Das gefiel aber nicht allen ...
Der Tagesordnungspunkt kam kurz vor 20 Uhr zum Aufruf. In seine Motorradkombi gekleidet ging Rudolph an den Start zu seiner Rede und wurde vom Landtagsvizepräsidenten ausgebremst.
Albrecht Pallas (45, SPD) untersagte ihm harsch, in dieser "unangemessenen Kleidung" ans Mikro zu treten. Danach wurde es hitzig im hohen Haus.
Erst gab es 15 Minuten Sitzungsunterbrechung. Dann eine weitere Pause für eine Zusammenkunft des Präsidiums. Fast eine Stunde lang tourte das Parlament im Standgas hoch.
Nico Rudolph trug einen grauen Anzug, als er schließlich erneut antrat, um den Antrag vorzustellen. Zornig erlaubte er sich einen verbalen Seitenhieb aufs Parlamentspräsidium und kassierte erneut Schelte.
Bei der nachfolgenden Debatte outeten sich die Motorsportfans im Parlament. Allein eine Mehrheit fand der Antrag nicht. "Begeisterung allein reicht nicht aus, um immaterielles Weltkulturerbe zu werden", stellte Martin Dulig (50, SPD) in seiner Rede klar.
Titelfoto: privat
