Mit über 100 Veranstaltungen: Tschechisch-Deutsche Kulturtage haben begonnen
Dresden - Wenn sich dieser Tage in Dresden und der Euroregion Elbe/Labe die Bühnen, Galerien und Kinos füllen, hat eines der bedeutendsten grenzüberschreitenden Festivals Mitteleuropas begonnen: die Tschechisch-Deutschen Kulturtage 2025. Noch bis 16. November feiern mehr als 100 Veranstaltungen in Sachsen und Tschechien den kulturellen Austausch zwischen den Nachbarn.
Das diesjährige Motto "Strom" – auf Tschechisch "Proud" - spielt mit der Doppelbedeutung des Wortes: Es steht gleichermaßen für Energie, Bewegung und Fluss – Sinnbilder für den Austausch zwischen den zwei Ländern, deren Geschichte und Kultur seit Jahrhunderten ineinander verwoben sind.
Seit mehr als drei Jahrzehnten fördern die Tschechisch-Deutschen Kulturtage das gegenseitige Verständnis über Grenzen hinweg. Veranstaltet werden sie von der Euroregion Elbe/Labe, der Landeshauptstadt Dresden, dem tschechischen Generalkonsulat und der Brücke/Most-Stiftung.
Ziel ist es, die enge Nachbarschaft zwischen Sachsen und Böhmen kulturell zu beleben und sichtbar zu machen. "Die Kulturtage sind gelebtes europäisches Miteinander – sie bringen Menschen zusammen und fördern den grenzüberschreitenden Dialog", heißt es in einer Information der Stadt Dresden.
Eröffnet wurde das Festival am 30. Oktober im Festspielhaus Hellerau mit einer gemeinsamen Aufführung des tschechischen Tanzensembles 420PEOPLE und des Orchestr BERG. Die Choreografien und Kompositionen setzen das Festivalmotto "Strom" sinnlich um – Bewegung trifft auf Klang, Dynamik auf Energie.
Ein vielfältiges Programm bei den Tschechisch-Deutschen Kulturtagen 2025
Das Programm ist vielfältig: Im Programmkino Ost und im Zentralkino laufen neue tschechische Filme, Lesungen und Diskussionen beleuchten aktuelle gesellschaftliche Themen, Workshops laden zum Mitmachen ein. Beliebt ist das Format "Bemmen und chlebíčky", das die sächsische und tschechische Brotkultur augenzwinkernd gegenüberstellt.
Ein inhaltlicher Höhepunkt dürfte die musikalisch-dokumentarische Performance "Friedensstifter" der Dresdner Sinfoniker sein, die am 15. und 16. November in der Dresdner Trinitatiskirche gezeigt wird. Das Projekt verbindet historische Tonaufnahmen von Zeitzeugen mit zeitgenössischer Musik und Tanz – eine eindrucksvolle Reflexion über Krieg, Frieden und Verständigung.
Hauptveranstaltungsort ist Dresden, doch viele Programmpunkte führen über die Grenze hinaus – etwa in die nordböhmische Stadt Ústí nad Labem (Aussig).
Damit unterstreicht das Festival seinen Charakter als echtes Gemeinschaftsprojekt der Euroregion. Insgesamt finden 67 Veranstaltungen in Sachsen, etwa Pirna, Hohnstein oder Bad Gottleuba-Berggießhübel, und 35 in Tschechien statt.
Kultur und Brücken
Die Tschechisch-Deutschen Kulturtage wollen zeigen, wie Kultur Brücken schlagen kann. In einer Zeit, in der politische Grenzen wieder stärker spürbar werden, erinnern sie daran, dass menschliche und künstlerische Verbindungen weiterfließen – eben wie ein Strom, der nicht aufzuhalten ist.
Politisch findet das Ausdruck in der Schirmherrschaft über das Festival, die übernommen worden ist von Petr Pavel, Präsident der Tschechischen Republik, dessen Ehefrau Eva Pavlová sowie Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Komplette Programminfo unter www.tdkt.info/programm/
Titelfoto: Petr Chodura

