Sächsisches Traditionsunternehmen von Insolvenz erfasst: Über 200 Mitarbeiter betroffen
Coswig - Die Stadt Coswig im Landkreis Meißen muss um seinen größten industriellen Arbeitgeber bangen! Denn die ansässige Walzengießerei steckt in finanziellen Schwierigkeiten.
So musste das Unternehmen beim Amtsgericht Dresden am vergangenen Donnerstag einen Insolvenzantrag stellen, wie Sächsische.de erfahren hat. Rund 230 Beschäftigte seien betroffen.
Demnach schreibt das Werk, das zur Dihag-Holding - einem führenden Gießereikonzern in Europa - gehört, seit 2017 durchgehend rote Zahlen. Vor allem "signifikant gestiegene Material- und Energiepreise" und eine unzureichende Auslastung würden kostendeckendes Arbeiten erschweren.
Mithilfe einer Sanierung in Eigenverwaltung sollen die Probleme gelöst und der Fortbestand gesichert werden. Zwei Experten unterstützen dabei.
Dem Bericht zufolge kam der Insolvenzantrag für die Stadtverwaltung überraschend. Vonseiten der IG Metall habe es geheißen, um die Jobs und den Standort kämpfen zu wollen.
Die Geschichte der traditionsreichen Walzengießerei reicht bis ins Jahr 1892 zurück. Damals wurde mit der Gründung des Eisenwerks Coswig der Grundstein für eine der modernsten Gießereien Europas gelegt. Schwerpunkt ist heutzutage die Produktion von Gussteilen für Windanlagenhersteller, Walzwerke und Mühlen- sowie Spezialmaschinenbauer.
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