Schon 50 Millionen leere Flaschen: Brauer-Aufstand geht in die nächste Runde
Dresden - Die Warnstreiks bei den sächsischen Brauereien reißen nicht ab: Vor der Tarifverhandlung am Donnerstag bläst die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut zum Arbeitskampf.
Alles in Kürze
- Warnstreiks bei sächsischen Brauereien gehen weiter
- 880 Mitarbeiter legen die Arbeit nieder
- Gewerkschaft NGG verlangt sieben Prozent mehr Lohn
- Lohnlücke zwischen Ost und West beträgt über 4000 Euro
- Fast 50 Millionen Flaschen Bier nicht produziert

Insgesamt 880 Mitarbeiter von Sternburg, Krostitzer, Radeberger, Freiberger und Wernesgrüner legen seit Mittwochmorgen und noch bis Freitag die Arbeit nieder.
Schon vor dieser vierten Streikrunde wurden in sechs Betrieben fast 50 Millionen Flaschen Bier nicht gebraut, erklärte die NGG. "Die Reaktion der Brauerei-Besitzer ist Stillschweigen."
Die Gewerkschaft verlangt sieben Prozent mehr Lohn und 100 Euro mehr für die Auszubildenden.
Laut NGG klafft in der Branche nach wie vor eine Lohnlücke zwischen Ost und West. Die Rede ist von mehr als 4000 Euro, die Beschäftigte in Sachsen weniger pro Jahr erhalten als ihre Kollegen im Westen.
"Es gärt, aber nicht im Tank", sagte Uwe Ledwig (63), NGG-Ost-Chef und Verhandlungsführer.
Bislang hätten in dem Tarifstreit rund 250.000 Hektoliter - oder eben fast 50 Millionen Flaschen - Bier nicht produziert oder abgefüllt werden können.
Titelfoto: Steffen Füssel