Siemens führt 35-Stunden-Woche ein, aber nicht für alle Werke

Leipzig - Für die IG Metall war es einer der härtesten Verhandlungsbrocken - jetzt ist auch Siemens "geknackt". Der Konzern stimmte einer Absenkung der Wochenarbeitszeit in seinen Ost-Betrieben auf 35 Stunden zu. In Sachsen gilt das aber nicht für alle Werke.

Der Kampf der IG Metall für die Ost-West-Angleichung ist erfolgreich - immer mehr Unternehmen wollen die 35-Stunden-Woche einführen, jetzt auch Siemens.
Der Kampf der IG Metall für die Ost-West-Angleichung ist erfolgreich - immer mehr Unternehmen wollen die 35-Stunden-Woche einführen, jetzt auch Siemens.  © Ralf Hirschberger/dpa

Die großen Autofirmen waren die Vorreiter: VW, BMW, Porsche und SAS Meerane hatten der Ost-West-Angleichung der Arbeitszeiten bereits vor Monaten zugestimmt. Mit Siemens musste die IG Metall härter verhandeln.

Am Donnerstag vermeldete die Gewerkschaft den Durchbruch: "Die Siemens-Betriebsräte haben mit der Firmenleitung einen verbindlichen Rahmen für die Einführung der 35-Stunden-Woche im Osten ausgehandelt."

Demnach sinkt die Arbeitszeit in drei Schritten bis Oktober 2026. Als Gegenleistung verzichten die Belegschaften in den Angleichungsjahren auf ihr "Transfergeld" - einer seit 2018 vereinbarten tariflichen Sonderzahlung.

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Es gibt allerdings einen Pferdefuß: Nicht alle Siemens-Bereiche profitieren von der Vereinbarung.

Im Chemnitzer Siemens-Werk für Kombinationstechnik (WKC) werden ab 2026 auch nur noch 35 Stunden gearbeitet.
Im Chemnitzer Siemens-Werk für Kombinationstechnik (WKC) werden ab 2026 auch nur noch 35 Stunden gearbeitet.  © Hendrik Schmidt/dpa

So ist etwa die 2020 aus dem Konzern ausgegliederte "Siemens Energy"-Sparte mit ihrem Dampfturbinen-Werk in Görlitz und dem Kompressoren-Werk in Leipzig von der Regelung zur 35-Stunden-Woche ausgeschlossen.

Titelfoto: Montage: Hendrik Schmidt/dpa; Ralf Hirschberger/dpa

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