Feuerwehr entsetzt! Alarmsirenen dürfen nachts nicht mehr heulen

Lauta - Plötzlich ist Ruhe: Seit Anfang vergangener Woche bleiben die neuen Sirenen in der Innenstadt von Lauta (bei Hoyerswerda) bei kleineren Bränden stumm. Entschieden hat das Bürgermeister Frank Lehmann (47, parteilos). Die zuständige Ortsfeuerwehr hält das für gefährlich.

Wehrleiter Sebastian Pusch (34) hält nichts von der nächtlichen Sirenen-Ruhe.
Wehrleiter Sebastian Pusch (34) hält nichts von der nächtlichen Sirenen-Ruhe.  © Jenny Pohl/xcitePress

Nach der Wende galten Sirenen plötzlich als veraltet, wurden überall abgebaut. Das änderte sich mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Plötzlich war Katastrophenschutz wieder ein Thema.

Und so bekam auch Lauta drei neue Sirenen. Doch über deren Betrieb freuen sich nicht alle. "Es gab verschiedene Beschwerden aus der Stadt, die ich ernst nehmen muss", konstatiert der Bürgermeister. Er habe eine Abwägung treffen müssen.

"Kleinere Einsätze sind in der Regel so geringfügig, dass nicht die gesamte Stadt geweckt werden muss", so Lehmann.

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"Die Sirenen sind auch vorrangig für den Katastrophenschutz gedacht und für Großeinsätze der Feuerwehr zusätzlich." So bleibt die Sirene nun bei kleineren Bränden stumm.

Wenig erfreut zeigt sich die Ortsfeuerwehr Lauta. "Wir halten das schon für erforderlich", sagt Wehrleiter Sebastian Pusch (34).

Bürgermeister Frank Lehmann (47, parteilos) hat die nächtliche Abschaltung verfügt.
Bürgermeister Frank Lehmann (47, parteilos) hat die nächtliche Abschaltung verfügt.  © Jenny Pohl/xcitePress
63 Mal rückte die Lautaer Ortsfeuerwehr dieses Jahr bereits aus, davon achtmal in der Nacht.
63 Mal rückte die Lautaer Ortsfeuerwehr dieses Jahr bereits aus, davon achtmal in der Nacht.  © Jenny Pohl/xcitePress

Bürgermeister von Lauta bleibt bei seiner Entscheidung

Die neuen Sirenen sollen nur noch bei Großbränden heulen.
Die neuen Sirenen sollen nur noch bei Großbränden heulen.  © Jenny Pohl/xcitePress

"So wären die Leute bei einem Autobrand schon gewarnt, bevor wir an der Tür klingeln. Bei solchen Bränden kann der Rauch schnell ins Fenster ziehen oder die Fassade erfassen." Zudem seien viele Kameraden an die Alarmierung über die Sirene gewohnt. "Als wir ohne alarmiert wurden, kamen zwei Leute ...", so Pusch. "Das lag bestimmt nicht nur daran, aber einen Einfluss hat das schon."

Der Feuerwehrmann verweist auch auf die Statistik: "Wir hatten bislang dieses Jahr 63 Einsätze, davon lagen nur acht in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr", sagt Pusch. "Nur drei davon waren kleinere Brände."

Doch der Bürgermeister bleibt bei seiner Entscheidung: "Bei größeren Einsätzen sind wir uns ja alle einig. Das ist jetzt ein Kompromiss, der eine signifikante Entlastung bei der Lärmbelastung durch die Sirenen mit sich bringt."

Titelfoto: Montage: Jenny Pohl/xcitePress

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