Soll sie nicht alles leichter machen? Elektronische Patientenakte sorgt für Hürden

Von Helena Dolderer

Dresden - Die elektronische Patientenakte (ePA) ist in fast allen Arztpraxen in Sachsen mittlerweile Alltag. Rund 95 Prozent der 6246 Praxen im Freistaat nutzen sie nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) inzwischen. Ende September waren es demnach noch 86 Prozent. "Aktuell bedeutet die Nutzung der ePA für Ärztinnen und Ärzte jedoch auch noch viel Aufwand bei verhältnismäßig zu wenig Erkenntnisgewinn", hieß es.

Trotz einiger technischer Hürden versuchen Kliniken an der elektrischen Patientenakte.  © Daniel Karmann/dpa

Zwar berichteten Ärztinnen und Ärzte von Verbesserungen bei der Diagnosestellung oder der Vermeidung doppelter Untersuchungen. Gleichzeitig beklagten sie einen Mehraufwand durch technische Probleme und die vielen Laborbefunden, die in die ePA eingepflegt werden müssten.

Die Integration der ePA in die Praxisverwaltungssysteme müsse zudem ausgebaut werden. Noch immer fehlten bestimmte Verordnungen, die nicht als E-Rezept verschrieben werden könnten.

"Prinzipiell haben wir zum Jahresbeginn für alle unsere Kundinnen und Kunden eine ePA angelegt, sofern sie nicht zuvor widersprochen hatten", teilte die größte gesetzliche Kasse in Thüringen und Sachsen, die AOK Plus, auf Anfrage mit.

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Elektronische Patientenakte soll Datenaustausch erleichtern

In den Bundesländern hätten insgesamt 76.300 der rund 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten über die App Zugriff auf die ePA. Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer wachse.

Seit Oktober sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, die elektronische Patientenakte zu nutzen und neue Diagnosen und Befunde in der E-Akte abzulegen. Das soll zu einem erleichterten Dokumentenaustausch zwischen Arztpraxen oder mit Apotheken und zu besseren Behandlungen beitragen.

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