Sommertheater unter freiem Himmel: Was spielen Sachsens Freilichtbühnen diese Saison?

Von Andreas Hummel, Heiko Nemitz

Dresden - Sachsens Freilichtbühnen laden diesen Sommer wieder zu Theatervergnügen unter freiem Himmel. Was wird geboten?

Auf der eindrucksvollen Felsenbühne in Rathen ist vom gestrigen Samstag an bis zum 9. Juli das Abenteuerstück "Shatterhand" frei nach Karl May zu sehen.  © Daniel Förster

Von Krabat über Räuber Hotzenplotz bis Monty Python und Oscar Wilde: Sachsens Freilichtbühnen locken mit breitgefächertem Programm zu Sommertheater unter freiem Himmel. Vielerorts werden die Stücke in besonderer Kulisse geboten.

So wird im Hof der Bautzner Ortenburg die Geschichte von "Alice im Wunderland" als Musical aufgeführt. Auf Musical setzt auch das Theater Plauen-Zwickau: Es hat in beiden Städten den Bestseller "Der Medicus" für die Bühne aufbereitet.

Eingerahmt in die malerische Landschaft der Sächsischen Schweiz stehen auf der von den Landesbühnen Sachsen bespielten Felsenbühne Rathen "Rotkäppchen" und der - voriges Jahr neu entwickelte - Abenteuerstoff "Shatterhand" nach Karl May auf dem Spielplan.

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Dazu die romantische Oper "Der Freischütz" - ein Rathener Dauerbrenner - sowie eine Bühnenfassung des Romans "Die Spur der Hebamme" von Sabine Ebert mit der zauberhaften Julia Rani in der Titelrolle. Überdies spielt man dort ab dem 8. August die große Neuproduktion dieses Jahres, das Musical "Anatevka" (Fiddler on the Roof).

Eindrucksvolle Naturkulisse bieten auch die Greifenstein-Festspiele im Erzgebirge.

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Theater Chemnitz geht auf die Freilichtbühne

Die Greifenstein-Festspiele im Erzgebirge zeigen unter anderem das Familienstück "Drachen haben nichts zu lachen".  © picture alliance/dpa

Das Eduard-von-Winterstein-Theater hat dort bis 1. September drei Wiederaufnahmen und drei neue Inszenierungen in petto: Neben dem Familienstück "Drachen haben nichts zu lachen" und dem Musical "Monty Python's Spamalot" nach dem Film "Die Ritter der Kokosnuss" holt das Theater Otfried Preußlers "Die kleine Hexe" sowie "Keine Angst vor Hotzenplotz" (ab 10. August) auf die Bühne und legt mit der Kultfilm-Adaption "Die Olsenbande fährt ins Erzgebirge" (ab 3. August) nach.

Wer die Fortsetzung der Krabat-Geschichte in Schwarzkollm in der Oberlausitz erleben will und bisher noch keine Karten hatte, geht indes leer aus. Die 16 Aufführungen seit 26. Juni sind restlos ausverkauft.

Das Theater Chemnitz bezieht alljährlich im Sommer die Freilichtbühne im Küchwaldpark.

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Im Kulturhauptstadtjahr setzen die Theatermacher auf internationale Stoffe: Mark Twains Geschichte über die Freunde Tom Sawyer und Huckleberry Finn sowie "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde.

Comödie in Dresden zieht es nach draußen

Das Gospel-Musical "Sister Soul" gibt es auch an der frischen Luft.  © Robert Jentzsch

"In Zeiten der absoluten Selbstoptimierung, der wahnhaften Kultivierung von Jugend und Körpern und der Gier nach der perfekten realen und medialen Selbstdarstellung erscheint Oscar Wildes 1891 veröffentlichter Roman nahezu visionär", heißt es seitens des Theaters. Er stehe in der Weltliteratur als Synonym für den "narzisstischen Größenwahn des Menschen".

Für alle Generationen sorgt man auf der Seebühne Kriebstein: Seit Samstag wird Emmerich Kálmáns Operette "Gräfin Mariza" gespielt, ab dem 16. Juli wird das Familienstück "Peter Pan" wieder aufgenommen.

In Dresden ist es vor allem die Comödie, die im Sommer unter den freien Himmel strebt, am erprobten Spielort am Elbschloss Übigau. Bis 5. Juli wird noch das Gospel-Musical "Sister Soul" gespielt, der große Publikumserfolg aus dem Vorjahr.

Danach hat am 11. Juli das Musical "Der Wanderer über dem Nebenmeer" mit der Musik des Silbermond-Albums "Leichtes Gepäck" Premiere, es läuft zunächst bis zum 10. August. Viele Ferien-Angebote also in der Sommerpause der großen Theater.

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