Radebeul/Freital - Jetzt ist es amtlich: Die Lößnitzgrund- und die Weißeritztalbahn werden eingedampft. Die Landesregierung strich den beliebten Dackeln jeden zehnten Euro. So bleiben Herbst- und Winterfahrplan auf der Strecke - doch vor allem die Instandhaltungseinsparungen hinterlassen Spuren.
"Es ist jetzt schon kritisch und wird so nur noch kritischer", sagt Mirko Froß (58) zu TAG24. Wie der Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) mitteilte, wird deren Fahrplan ab September eingedampft.
So verkehren jeweils die letzten beiden Züge nur noch am Wochenende, ab 3. November tuckern die Dackel nur noch an ausgewählten Tagen (aktualisierter Fahrplan unter: www.sdg-bahn.de).
Der Grund: Schon im Entwurf zum Doppelhaushalt 2025/26 der Landesregierung fehlten plötzlich zehn Prozent der Mittel für die Schmalspurbahnen.
Trotz laufender Verträge bis 2037 fehlen sie noch immer. "Eine Million Euro sind für den Freistaat wenig, haben jedoch für die Schmalspurbahnen eine große Wirkung", sagte VVO-Sprecher Christian Schlemper (45).
Froß stellt klar: "Unsere Fahrzeuge bleiben dort, wo sie sind"
Dabei müssten allein Tausende Holzschwellen entlang des Schmalspurnetzes erneuert werden. Für das laufende Jahr sei die Förderung dafür gesichert.
Froß: "Schon nächstes Jahr kann nur das gemacht werden, was unbedingt erforderlich ist." Im Zweifel bedeutet das Sperrungen. "Und bei den Fahrzeugen ist es wie beim Auto: Entweder sie haben TÜV oder nicht."
Aktuell sei das bei allen Loks und Wagen der Fall. Wenn dieser aber ausläuft, müssten sie zurückgestellt werden, weil das Geld für Instandhaltung fehlt.
Auch dann kann es zu weiteren Angebotskürzungen kommen. Nur ein Verkauf kommt für Froß nicht infrage: "Unsere Fahrzeuge sind Kulturgut und bleiben dort, wo sie sind!"