Tragischer Tod des Wappentiers: Graupa trauert um "Schwanhilde"

Pirna-Graupa - Der Ortsteil von Pirna beklagt den Tod seines Wappentiers! 2023 nach schwerer Verletzung liebevoll aufgepäppelt und auf dem Schlossteich - zwar flugunfähig aber lebensfroh - ins Wasser gelassen, ist Graupas einzig verbliebener Schwan "Schwanhilde" aus bisher ungeklärter Ursache verstorben.

Graupas einzig verbliebener Schwan "Schwanhilde" ist tot. (Archivfoto)  © Daniel Förster

Bereits vergangene Woche zeigte der Vogel ein auffälliges Verhalten: "Sie hat sich eher versteckt, wirkte schwach", berichtet Graupas Ortsvorsteher Michael Holzweißig (57).

Zur Untersuchung wurde sie in die Wildvogelauffangstation in Kaditz gebracht, wo "Schwanhilde" trotz medizinischer Versorgung verstarb. Die Ergebnisse der Obduktion stünden noch aus.

Der Schwan gilt als Graupas Wappentier, ist "mit der kulturellen Identität des Ortes verwoben", berichtet ein Sprecher der Richard-Wagner-Stätten. Denn als der bedeutende Komponist seine Oper "Lohengrin" während des Aufenthalts in Graupa schrieb (1846), übernahm ein Schwan die zentrale Rolle und sei dadurch "zum Bindeglied zwischen Geschichte und Gegenwart" für die Ortschaft, geworden.

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Dabei scheint Graupa (gut 3000 Einwohner) mit seinem Wappentier kein Glück zu haben.

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Ortsvorsteher Michael Holzweißig (57) aus Graupa.  © Daniel Förster

"Schwanhilde" - nicht einfach nur ein Vogel

Es ist nicht der erste Vogel, der die Rolle des Wappentiers nicht überlebte: "Es gab davor schon Schwäne, aber die sind alle aus verschiedenen Ursachen gestorben", erinnert sich Holzweißig nachdenklich.

Einen neuen Schwan zu besorgen, ist nicht einfach. Der Verein ProGraupa darf ausschließlich flugunfähige Schwäne in den Schlossteich lassen und ihnen damit ihr letztes Gnadenbrot geben: "Schwanhilde war nicht bloß ein Vogel, wir müssen verantwortungsbewusst mit ihrem Tod und einem möglichen neuen Vogel umgehen."

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