Trotz hoher Geldbußen: Immer mehr Brummis verstoßen gegen das Sonntags-Fahrverbot
Leipzig - Das kennen viele: Man fährt extra sonntags in den Urlaub, weil man die Autobahn frei von Schwerlastverkehr wähnt. Aber dann ist die rechte Spur doch wieder voller Brummis. Dass immer mehr Trucker das Sonntagsfahrverbot ignorieren, zeigt auch die Bußgeld-Statistik der Landesdirektion Sachsen.
Alles in Kürze
- Lastwagen verstoßen gegen Sonntagsfahrverbot.
- Bußgeld-Statistik zeigt zunehmende Verstöße.
- Fahrverbot gilt von 0 bis 22 Uhr.
- Geldbußen bis 570 Euro drohen.
- Zweck ist Umweltschutz und Sonntagsruhe.

Das ist die Rechtslage: An Sonn- und Feiertagen dürfen Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen in der Zeit von 0 bis 22 Uhr nicht fahren.
Dies gilt nur für den Güterverkehr im gewerblichen Bereich. Ausgenommen sind Transporte frischer Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch sowie leicht verderbliches Obst und Gemüse.
Doch in Sachsen verstoßen immer mehr Lastwagenfahrer gegen dieses Fahrverbot. Bei der Zentralen Bußgeldstelle der Landesdirektion wurden im ersten Halbjahr des Jahres 510 derartige Verstöße zur Anzeige gebracht.
Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 450 Verstöße.
Bei Verstößen drohen hohe Geldbußen

Erwischt die Polizei einen Lastwagenfahrer sonntags ohne Ausnahmegenehmigung, werde ihm die Weiterfahrt verwehrt, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Und er erhält eine Geldbuße von 120 Euro.
Für den Fahrzeughalter oder den Chef, der die illegale Fahrt angeordnet hat, verhängt die Behörde ein Bußgeld von 570 Euro.
Warum gibt es das Sonn- und Feiertagsfahrverbot überhaupt?
Es diene dem Umweltschutz und insbesondere der Einhaltung der Sonntagsruhe, durch die in der Regel sehr lauten und schweren Fahrzeuge, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Außerdem sollen das Straßennetz sowie der Personen- und Ausflugsverkehr entlastet werden.
Titelfoto: Holm Helis