Vertrauliche Daten sächsischer Politiker im Darknet aufgetaucht

Dresden - Experten haben im Darknet Login-Daten von Hunderten deutschen Landtagsabgeordneten gefunden. Auch von sächsischen Parlamentariern sollen dort persönliche Daten und Kennwörter sichtbar sein.

Nach Recherchen des Schweizer IT-Unternehmens Proton sollen Hacker vertrauliche Daten von 241 deutschen Landtagsabgeordneten abgegriffen haben. (Symbolbild)
Nach Recherchen des Schweizer IT-Unternehmens Proton sollen Hacker vertrauliche Daten von 241 deutschen Landtagsabgeordneten abgegriffen haben. (Symbolbild)  © 123rf/andreypopov

Wie das Schweizer IT-Unternehmen Proton mitteilte, fand es bei einer Recherche die Zugangsdaten für zahlreiche Anwendungen von 241 Landtagsabgeordneten aller deutscher Bundesländer.

Die betroffenen Politikerinnen und Politiker nutzten ihre offiziellen E-Mail-Adressen dabei unter anderem, um Konten auf Webseiten wie Dropbox, LinkedIn oder Adobe anzulegen.

Auch von Mitgliedern des Sächsischen Landtags sind Daten entdeckt worden. Bei der Recherche sind offizielle E-Mail-Adressen von etwa acht Prozent der Abgeordneten in Datensätzen aufgetaucht.

Hacker erbeuten Politiker-Daten und bieten sie im Darknet an

Die sächsischen Landtagsabgeordneten bei der Haushalts-Debatte. Von acht Prozent der Parlamentarier sollen persönliche Daten und Kennwörter im Darknet kursieren.
Die sächsischen Landtagsabgeordneten bei der Haushalts-Debatte. Von acht Prozent der Parlamentarier sollen persönliche Daten und Kennwörter im Darknet kursieren.  © Robert Michael/dpa

Mit den Adressen sind etwa Konten bei Social-Media-Accounts und Google sowie für den Filehosting-Dienst Dropbox verknüpft. Der digitalpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Frank Kromer, sieht den aktuellen Fall als Mahnung, nicht nachlässig zu werden.

"Datensicherheit ist nichts, was man outsourcen kann - jeder Einzelne ist in der Verantwortung", so Kromer. Das regelmäßige Ändern von Passwörtern sei extrem wichtig.

"Passwörter und E-Mail-Adressen, die im Darknet auftauchen, sind nur die Spitze des Eisbergs", weiß Eamonn Maguire vom IT-Unternehmen Proton. "Sie sind häufig nur der erste Schritt eines viel größeren Risikos, bei dem auch andere, weitreichendere Daten in die falschen Hände geraten können."

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Wenn Daten im Darknet veröffentlicht werden, bedeute das, dass sie von Hackern gestohlen wurden und in illegalen, anonymen Online-Bereichen auch zu böswilligen Zwecken genutzt werden können.

Zusammen mit dem Cybersecurity-Unternehmen "Constella Intelligence" hatte Proton das Darknet nach den Abgeordnetendaten durchsucht.

Titelfoto: 123rf/andreypopov

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