Im Landtag wird diskutiert: Rollt die Tour de France nach Sachsen?

Dresden/Leipzig - Kommt die Tour de France in fünf Jahren für eine Stippvisite in den Freistaat? Sie muss, findet die Fraktion der Grünen im Landtag.

Bilder wie dieses gehen während der Tour de France um die Welt. 2030 könnte Sachsen ein Teil davon sein.
Bilder wie dieses gehen während der Tour de France um die Welt. 2030 könnte Sachsen ein Teil davon sein.  © IMAGO/Photo News

Sachsen kann Sport. Leipzig hat das mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 oder dem Internationalen Deutschen Turnfest zusammen mit den Turn-Europameisterschaften dieses Jahr eindrücklich bewiesen.

Jetzt also die Tour de France! Schon seit Jahrzehnten vergeben die Organisatoren den Tourstart, den sogenannten Grand Départ, in interessante Regionen, auch außerhalb Frankreichs. Beispiele: Amsterdam (1954), Westberlin (1987), Florenz (2024).

Am Freitag diskutierte der Sächsische Landtag die Idee eines Tourstarts in Sachsen. Der Tourismus würde massiv profitieren, sagte Valentin Lippmann (34, Grüne).

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"Nach konservativen Schätzungen bringt jeder investierte Euro ungefähr das Drei- bis Neunfache an direkten Einnahmen für den Tourismus und die Gastronomie."

Valentin Lippmann (34, Grüne): "Dem Grand Départ wohnt ein Zauber inne."
Valentin Lippmann (34, Grüne): "Dem Grand Départ wohnt ein Zauber inne."  © Steffen Füssel

"Wir werden ein phänomenales Gastgeberland sein", so Armin Schuster

Sportminister Armin Schuster (64, CDU): Der Tourstart - wenn er denn nach Sachsen kommt - muss eigenwirtschaftlich finanziert sein.
Sportminister Armin Schuster (64, CDU): Der Tourstart - wenn er denn nach Sachsen kommt - muss eigenwirtschaftlich finanziert sein.  © Steffen Füssel

Wolf-Dietrich Rost (72, CDU) lobte die "hohe, internationale Reichweite" des Events. Albrecht Pallas (45, SPD) mahnte, die Vereine im Land mit einzubeziehen, Nam Duy Nguyen (29, Linke) sprach von einem "Fest, das in die Zukunft wirkt". Selbst die AfD fand großes Lob für den Antrag.

Sportminister Amin Schuster (64, CDU) erklärte: "Wir werden ein phänomenales Gastgeberland sein." Sachsen könne etwa mit diplomatischen Kontakten unterstützen oder mit der Polizei, tragen müsse sich das Event aber selbst.

Das Konzept sieht vor, den Tourstart 2030 zum 40. Jahrestag der Friedlichen Revolution nach Sachsen zu holen und dabei Sachsen-Anhalt, Thüringen die französische Partnerregion Okzitanien und französische Partnerstädte einzubeziehen.

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Zustimmung kam bereits von Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) und German Cycling, dem Bund Deutscher Radfahrer.

Ein Großteil der Kosten bei der Tour wird durch Werbepartner eingespielt.
Ein Großteil der Kosten bei der Tour wird durch Werbepartner eingespielt.  © imago/Manngold

Eine Initiative will Sachsen olympisch machen

Große Sympathie für den Vorschlag hegt auch der Präsident des Landestourismusverbands, Stephan Meyer (44). "Gelingt es, könnte Sachsen als Gastgeberregion enorm profitieren", sagte er auf TAG24-Anfrage. Und auch der Landtag stimmte dafür, fast geschlossen - nur das BSW enthielt sich.

Eine weitere Initiative will Sachsen sogar olympisch machen. Die Stadt Leipzig bewirbt sich als Juniorpartner neben Berlin für die Ausrichtung der Olympischen Spiele und der Paralympics 2040. Also: Lasset die Spiele beginnen!

Titelfoto: Fotomontage: IMAGO/Photo News//Steffen Füssel

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