Vier Jahre nach dem Abriss: Wilsdruff hat seinen Funkturm zurück

Von Jakob Pallada und Erik Töpfer

Wilsdruff - Vier Jahre nach der Sprengung des "Bleistifts" steht er wieder, zumindest ein Teil. Der Förderverein Funkturm hat die Spitze des legendären Wilsdruffer Sendemasts entlang der A4 retten können und ihn als Andenken auf einen Betonsockel gestellt. Damit man ihn von der Autobahn wieder erkennen kann, wird das Denkmal bald gekrönt.

Sie steht wieder, nur verkehrt herum: Die Spitze des Bleistifts wird zum neuen Wahrzeichen.
Sie steht wieder, nur verkehrt herum: Die Spitze des Bleistifts wird zum neuen Wahrzeichen.  © Petra Hornig

"Unser Ziel ist es, eine Art Krone daraufzusetzen, sodass man den 'Bleistift' wieder auf der Autobahn sehen kann", sagt Vereinschefin Sabine Neumann (44) zu TAG24.

Die übrig gebliebene Spitze ist schon jetzt zehn Meter hoch. Mit der "Krone" soll sich das Wilsdruffer Wahrzeichen "schnellstmöglich" verdoppeln. Laut Neumann wurde die Konstruktion bereits dafür gebaut.

Der Funkturm strahlte ab 1954 Mittelwellensender wie den späteren "MDR Info"-Kanal aus.

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Nach der Stilllegung 2013 verschlang der Koloss allerdings gute 250.000 Euro im Jahr, wurde deshalb vor vier Jahren gesprengt.

Am 1. August 2021 fiel der Wilsdruffer Funkturm.
Am 1. August 2021 fiel der Wilsdruffer Funkturm.  © Roland Halkasch
Nach der Sprengung wurde der Funkturm zersägt.
Nach der Sprengung wurde der Funkturm zersägt.  © Roland Halkasch

Vereinzelt hängen bereits Liebesschlösser am Zaun des Wilsdruffer Denkmals

Sabine Neumann (44) ist am Ziel, die Arbeit hat sich ausgezahlt.
Sabine Neumann (44) ist am Ziel, die Arbeit hat sich ausgezahlt.  © Thomas Türpe

Der 2019 gegründete Verein hatte eigentlich die Sprengung verhindern wollen. Für die "Bleistift"-Freunde aber kein Grund, aufzugeben. Nach Absprache mit dem Abrissunternehmen konnten sie die Spitze in ihren Besitz bringen.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass sie jetzt wieder steht", sagt Sabine Neumann.

Neben einem Förderbescheid aus dem Jahre 2021 in Höhe von 10.000 Euro war die ehrenamtliche Arbeit ausschließlich spendenfinanziert. Die Kosten betrugen insgesamt etwa 25.000 Euro.

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Übrigens: Vereinzelt hängen bereits Liebesschlösser am Zaun des Denkmals. Für die Vereinschefin ein klares Zeichen, dass sich die ganze Arbeit ausgezahlt hat.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, Thomas Türpe

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