Yad-Vashem-Pläne: Bekommt Sachsen eine Holocaust-Gedenkstätte?
Dresden/Jerusalem - Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem will in Deutschland erstmals ein Bildungszentrum außerhalb Israels errichten. Auch Sachsen ist als möglicher Ansiedlungsort im Gespräch.

"Yad Vashem ist herzlich willkommen in Deutschland. Es ist eine große Ehre, dass Sachsen in der engeren Auswahl ist. Die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten, ist eine wichtige Bildungsaufgabe an Schulen und für die gesamte Gesellschaft", sagt dazu Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU).
Yad Vashem ist die weltgrößte Holocaust-Gedenkstätte. Sie hat ihren Sitz in Jerusalem.
Leiter Dani Dayan sagte, dass man die Perspektive der Opfer in das Land der Täter bringen möchte.
Die neue Bildungsstätte soll demnach offen für alle sein, sich aber besonders an Lehrkräfte richten.
Drei Bundesländer wurden dafür in die engere Auswahl gefasst: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.



Yad Vashem in Sachsen? Standort soll 2026 bekannt gegeben werden
Yad Vashem plant keinen Neubau. Vertreter der Gedenkstätte wollen in den kommenden Wochen alle drei Bundesländer besuchen und sich vor Ort mit Regierungsvertretern und der Zivilgesellschaft austauschen.
Der künftige Standort soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2026 bekannt gegeben werden. Seine Arbeit könnte das Zentrum (man rechnet mit etwa 20 Mitarbeitern) zwei bis drei Jahre später aufnehmen.
Titelfoto: dpa/Michael Kappeler