Unternehmerin aus Sachsen sucht Fachkräfte in Indien

Coimbatore/Treuen - Die Textilindustrie spielt in Indien und Sachsen eine große Rolle. Diesen Faden nahm Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) bei seiner Südindien-Reise auf. Mit heimischen Unternehmern besuchte er in der Millionenstadt Coimbatore das Garnwerk K.P.R. Mill Limited.

Vowalon-Geschäftsführerin Mareen Götz (42, r.) mit indischen Arbeiterinnen in einer Garnfabrik in Coimbatore.
Vowalon-Geschäftsführerin Mareen Götz (42, r.) mit indischen Arbeiterinnen in einer Garnfabrik in Coimbatore.  © SMWA/Jens Jungmann

"Mir sind in der Fabrik fast die Augen aus dem Kopf gefallen. So eine große Spinnerei habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Solche Fabriken gibt es in Europa gar nicht mehr", berichtet Mareen Götz (42), Geschäftsführerin der Firma Vowalon aus Treuen. Ihr Unternehmen stellt beschichtete Textilien her (Kunstleder, Bezugsstoff), beschäftigt 230 Mitarbeiter im Vogtland.

Mareen Götz bestaunte nicht nur die Größe und die moderne technische Ausstattung der Fabrik, sondern auch die Sauberkeit und Organisation der Produktion: "Wir sind hier auf der Suche nach neuen Lieferanten sowie Fachkräften."

Pro Jahr bezieht Vowalon aus Indien bereits textiles Material im Volumen von drei bis vier Schiffscontainern. Die Unternehmerin nutzte die Delegationsreise, um direkt mit lokalen Unternehmen in Kontakt zu kommen.

Licht, Reifen, Ausstattung: So lief die große Polizeikontrolle im Vogtland
Vogtland Licht, Reifen, Ausstattung: So lief die große Polizeikontrolle im Vogtland

Kurz vorm Heimflug zog auch Minister Panter nach seinem ersten Indien-Trip ein positives Fazit: "Ich bin beeindruckt, wie energisch, motiviert und offen sich die indische Bevölkerung technologischen Entwicklungen stellt."

Während des Fabrikrundgangs tauschte sich Mareen Götz rege mit Holger Erth von der Firma Textilausrüstung Pfand aus dem sächsischen Lengenfeld aus.
Während des Fabrikrundgangs tauschte sich Mareen Götz rege mit Holger Erth von der Firma Textilausrüstung Pfand aus dem sächsischen Lengenfeld aus.  © SMWA/Jens Jungmann

Die AfD-Kritik an seiner Reise wies er zurück: "Die ist völlig kurzsichtig. Natürlich werden wir uns weiter um die Aus- und Weiterbildung in Sachsen bemühen. Die Zahl der Fachkräfte in Sachsen reicht aber nicht aus, um den Bedarf zu decken. Also müssen wir uns auch intensiv um das Thema Zuwanderung von Schweißern, Schlossern oder IT-Experten kümmern."

Titelfoto: SMWA/Jens Jungmann

Mehr zum Thema Vogtland: