Vorzeitiger Abgang: Neun von zehn Lehrern in Sachsen arbeiten nicht bis zur Rente
Dresden - Alarmierende Zahlen aus Sachsens Schulen: Rund neun von zehn Lehrerinnen und Lehrern beenden ihren Dienst vor dem regulären Rentenalter.
Laut einer Kleinen Anfrage der Linken-Abgeordneten Luise Neuhaus-Wartenberg (45) und Juliane Nagel (47) gab es im Schuljahr 2024/25 genau 1601 Abgänge, davon 1377 vorzeitig. "Es muss sich dringend etwas an den Arbeitsbedingungen ändern", sagte Neuhaus-Wartenberg.
Die Arbeitszeitstudie des Kultusministeriums habe gezeigt, "dass Mehrarbeit für Lehrkräfte an den sächsischen Schulen Alltag ist". Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) müsse endlich für Entlastung sorgen.
Auch Burkhard Naumann (38), Sachsens Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sieht die Ursachen klar: "Die Belastung im Lehrberuf ist immens und für viele Lehrkräfte bis zum Rentenalter nicht zu schaffen."
Naumann kritisiert weiter: "Zwei Drittel der Wochenarbeitszeit sind außerunterrichtliche Aufgaben, die immer mehr zunehmen."
Dazu gehörten auch Verwaltungsarbeiten, Elternkontakte und technische Aufgaben, weil dafür kein Personal zur Verfügung gestellt wird. Er fordert mehr Unterstützung, eine Lehrplan-Reform und ein umfassendes Bildungspaket.
Titelfoto: imago/photothek
