Zahl der Abtreibungen in Sachsen ist rückläufig

Von Marie-Helen Frech

Kamenz - Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist in Sachsen im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen. Bei insgesamt 5385 in Sachsen wohnenden Frauen sei ein Abbruch gemeldet worden, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz mit. 2023 waren es 5582 Frauen gewesen.

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist in Sachsen leicht rückläufig.  © Jan Woitas/dpa

Das Durchschnittsalter der Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, lag bei 30 Jahren. Drei Prozent der gemeldeten Abbrüche erfolgte bei Minderjährigen.

Fast alle Abbrüche (97 Prozent) wurden auf Verlangen der Schwangeren vorgenommen, der Rest erfolgte wegen einer medizinischen Indikation.

Für den Abbruch gingen zwei Prozent der Frauen aus dem Freistaat Sachsen in ein anderes Bundesland. Umgekehrt ließen 35 Frauen aus dem Ausland einen Schwangerschaftsabbruch in Sachsen durchführen.

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Schwangerschaftsabbrüche sind laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs eigentlich rechtswidrig. Tatsächlich bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen aber straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.

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Ohne Strafe bleibt ein Abbruch zudem, wenn medizinische Gründe vorliegen oder wenn er wegen einer Vergewaltigung vorgenommen wird. Über die Abschaffung des Paragrafen wird immer wieder gestritten.

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