Zwei von drei Sachsen fühlen sich gestresst: Welches Geschlecht wohl mehr?

Dresden - Zur Stressbewältigung gehen Sachsens Männer eher zocken oder greifen zur Flasche, Sächsinnen gehen spazieren. Besonders hoch ist das Stresslevel bei Zustellern. Bei ihnen geht der Stress auf den Rücken.

TK-Landes-Chef Alexander Krauß (49) und Kulturwissenschaftlerin und Psychologin Saskia Rudolph (40) stellten die neue Umfrage zu Stress in Sachsen am Mittwoch in Dresden vor.
TK-Landes-Chef Alexander Krauß (49) und Kulturwissenschaftlerin und Psychologin Saskia Rudolph (40) stellten die neue Umfrage zu Stress in Sachsen am Mittwoch in Dresden vor.  © Holm Helis

Bei einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse Sachsen (TK) gaben 69 Prozent der befragten Sächsinnen an, sich häufig oder manchmal gestresst zu fühlen. Bei den befragten Sachsen waren es nur 60 Prozent.

Der Grund ist für die Dresdner Kulturwissenschaftlerin und Psychologin Saskia Rudolph (40) klar: "Weil Frauen oft nicht nur Doppel-, sondern Dreifachrollen übernehmen und Job, Familie und Care-Arbeit unter einen Hut bringen müssen."

Auch bei der Stressbewältigung unterscheiden sich Frauen und Männer. Sächsinnen (88 Prozent) gehen deutlich lieber spazieren als Sachsen (78 Prozent), die greifen dafür eher zur Flasche (43 Prozent; Frauen: 28 Prozent) oder gehen gamen oder zocken (31Prozent, Frauen: 12 Prozent).

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Insgesamt gaben 64 Prozent der Menschen im Freistaat an, sich gestresst zu fühlen, Jüngere (18-39 Jahre) häufiger (81 Prozent) als die Generation 60plus (43 Prozent).

Frauen sind deutlicher häufiger gestresst als Männer. Sie kümmern sich oft um den Nachwuchs, jobben und kümmern sich um den Haushalt - manchmal auch um pflegebedürftige Angehörige.
Frauen sind deutlicher häufiger gestresst als Männer. Sie kümmern sich oft um den Nachwuchs, jobben und kümmern sich um den Haushalt - manchmal auch um pflegebedürftige Angehörige.  © 123rf/serezniy

Psychologin Rudolph empfiehlt Minipause statt Erholungsurlaub

Die "Black Week" verursacht Zulieferern Stress, der sich oft in Form von Rückenschmerzen bemerkbar macht.
Die "Black Week" verursacht Zulieferern Stress, der sich oft in Form von Rückenschmerzen bemerkbar macht.  © 123RF/peopleimages12

"Stress nimmt zu. Und das hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit", sagte TK-Landeschef Alexander Krauß (49).

Als Gegenmaßnahme empfiehlt Saskia Rudolph u.a. Minipausen statt eines kompletten Erholungsurlaubs. Das könnte auch Zustellern helfen, die aktuell wegen der Angebotswoche "Black Week" besonders im Stress stehen.

Der führt laut der Krankenkasse Barmer bei Zustellern und Lageristen vor allem zu Rückenschmerzen. Solche oder ähnliche Diagnosen seien für 8,4 Krankheitstage in der Branche ursächlich, so die Barmer.

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Berufsgruppenübergreifend fielen Beschäftigte hingegen nur 4,9 Tage wegen "Rücken" aus.

Titelfoto: Holm Helis

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